Bütze, Singe, Schunkele

Nostalgische Sitzung im jecken Beueler Zeughaus

Karnevalssitzungen sind mittlerweile zu Steh-Events geworden und Partystimmung, Bands en Masse und Büttenreden meist die Regel. Lediglich die Aufmärsche der Tollitäten oder der Tanzgarten erinnern an die Zeiten als der Karneval den kostümierten Gästen mit Sitzungen ein buntes Programm aus verschiedenen karnevalistischen Darbietungen wie Wortbeiträgen, Lieder zum Mitsingen, Musik und Tanzeinlagen bot. Und das am besten in Hallen und Sälen, wo meist mehr als 2.000 Jecke bei hohen Eintrittspreisen Platz finden.

Grund genug also sich zurück zu besinnen und klein, fein, leise und nach alter Tradition eine Sitzung zu veranstalten. Das war der Ansatz der Organisatoren der Beueler Nostalgiesitzung, die erstmalig 2017 im Zeughaus der Beueler Stadtsoldaten ihren Anfang fand Seitdem, ausgenommen die Zeit der Corona-Pandemie, organisieren der Bonner

General Anzeiger, die Beueler Nepomuk Stiftung und die Beueler Stadtsoldaten diese Sitzung, die nun sechsten Mal mit gut 200 Besuchern ausverkauft war und den Besuchern lediglich 11,11 EURO für den Festorden kosten.

Auch diesmal traten alle Künstler des beliebten Formates ohne Gage auf, sodass die Einnahmenfür das Lernpatenprojekt der Beueler Nepomukstiftung gestiftet werden konnten.

Auf der Bühne moderierten, nach dem Einzug der Beueler Stadtsoldaten mit ihrem Musikzug die Sitzungspräsidenten: Hans Hallitzky, Ralf Birkner und Holger Willcke. Auf der Bühne dann: Das karnevalistische Urgestein Willi Armbröster sowie Hanne Hufschmidt mit Büttenreden, Monika Held und Dagmar Bärhausen mit einem Sketch, De Huusmeister vom Bundedaach mit Rede und Gesang und J.P. Weber, der kölsche Krätzjer mit Blues, handgemachtem Rock’n’Roll und Blödsinn in der Tradition kölscher Büttenredner verbindet.

Für den musikalischen Teil sorgten Gregor Kess, Winni Lombardo und Ruth Braun sowie zum Finale die Mundartabend Köbesse. Die Sternschnuppen Bockeroth wirbelten zu Modern Dance und Rock-’n’-Roll-Musik über die Bühne und die Tanzpaare der Stadtsoldaten zeigten ihre neue Choreografie.

Vermisst wurde von den begeistern Besuchern allerdings der Auftritt von Wäscherprinzessin Lena I. die mit viel Herzblut, Natürlichkeit und Engagement regierende Repräsentantin der Beueler Weiberfastnacht, musste ihren Auftritt leider kurzfristig absagen, da sie krank im Bett lag und wahrscheinlich erst nach dem Wochenende ihre Termine wieder aufnehmen kann.

Auf den Besuch einer hochkarätigen Tollität brauchten die Gäste allerdings nicht zu verzichten. Liküra Prinzessin Angela I. plante ihre Auftritte für diesen Abend um, sortierte sich und ihre Equipe neu, präsentierte sich im Beueler Zeughaus und freut sich schon jetzt auf die Besucher bei ihrem Festzug am 19. Februar in ihrer Narrenrepublik LiKüRa, wo ihr traditionell auch die Wäscherprinzessin auf der Königswinterer Straße zujubelt.

Die Fotos zu diesem Artikel wurden dem BRÖCKEMÄNNCHE von Andrea Profitlich und Lilo Patt-Krahe zur Verfügung gestellt.

Die Garde der Beueler Stadtsoldaten. Foto: Privat
Ralf Birkner, Holger Willcke und Hans Hallitzky (v. li.) führten durch die Sitzung. Foto: Privat
Zum Finale spielten die Köbesse. Foto: Privat