Geislar wurde zum Open-Air-Kaufhaus

Der Bürgerverein Geislar organisierte am Sonntag, 27. März erstmals aber sicherlich nicht zum letzten Mal unter dem Motto „GEISLARER VERKAUFEN IM EIGENEN HOF ODER GARTEN“ einen Haus-Trödelmarkt.

Die Teilnahme und Inanspruchnahme sämtlicher Leistungen war für alle Verkäufer kostenlos, aber ausschließlich für Bürger aus dem Ort vorgesehen. Angemeldet hatten sich hierzu 144 Geislarer Haushalte, die bereits beim Aufbauen gegen 8.00 Uhr die ersten Schätze aus Kellern, Speichern, Kleiderschränken oder, besonders in den Neubaugebieten, aus den Kinderzimmern loswurden.

Gekauft und besichtigt weniger von den Bürgern des nördlichsten Beueler Ortsteils, sondern von Flohmarkt-Insidern aus der Region, die besonders über die beispielhaft positive Bewerbung der Veranstaltung erfahren hatten. Sie wussten es zu schätzen, dass bei Flohmärkten solcher Art kein Schrott angeboten wird. So gab es kaum Wortgefechte und Preisdiskussionen an den Ständen. Die Verkäufer, meist komplette Familien, konnten es sich gut gehen lassen und dabei intensive Gespräche mit ihren Kunden führen.

Neue Freundschaften entstanden, wenn Kinder aus der Nachbarschaft in andere Haushalte reinschnupperten oder sich beim Verkauf engagierten. Gefragt waren Kinderspielzeug und Kinderbekleidung, meist im Neubaugebiet „Geislar-West“ und „Am Schnufertsberg“, angeboten. Im alten Ortskern rund um die Geislarer- und Abtstraße waren Nostalgie wie Keramik, Bleikristall, Vasen, Gläser, Modeschmuck, Bilder, Bekleidung, Sportgeräte, Bücher in allen Variationen oder Schallplatten im Angebot der individuell gestalteten Verkaufsstände. Hierbei kamen Verkäufer und versierte Flohmarktfans schnell über Künstler und die Musik auf den schwarzen Scheiben ins Fachsimpeln.

Bei der EXPO auf dem Dorfplatz trafen sich die Vereine, auch um über weitere gemeinsame Veranstaltungen für die Dorfgesellschaft zu diskutieren. Ähnlich wie in Vilich-Müldorf ist der Bürgerverein Geislar auf dem besten Weg zur Schnittstelle der Neubürger und den bestehenden Strukturen im Ort zu werden.

Da sich beim Trödelmarkt vieles in der Nachbarschaft abspielte, lernten die Teilnehmer ihr eigenes Viertel besser kennen. Im Idealfall entsteht jetzt so ein soziales Netz, von dem alle profitieren. Das ist nicht nur eine Bereicherung für Zugezogene. Auch Alteingesessene können so noch die ein oder andere Ecke entdecken und neuen Nachbarn mit Tipps und Tricks zum Leben auf der Schäl Sick zur Seite stehen.

Geislar am Morgen zu Beginn des sonntäglichen Haus- und Gartentrödelmarktes. Foto: Bürgerverein
Kinderspielzeug und Bekleidung wurde im Neubaugebiet Geislar-West angeboten. Foto: Müller
Bei der generationsübergreifenden Veranstaltung wurde auch für die Bevölkerung der Ukraine gesammelt. Foto: Müller

Geislarer Wiever up jück

Geislar. Nachdem die jecken Geislarerinnen im letzten Jahr coronabedingt in ihren Wohnzimmern die Aufgaben des Damenkomitee lösten, erklärten die Mädels vom DK Frohsinn Geisler das Dorf an der nördlichen Bonner Stadtgrenze diesmal zur Brauchtumszone. So konnte sie die damalige Idee einer jecken Rallye durchsetzen und 64 Frauen kostümiert durchs Dorf schicken.

Aufgeteilt in acht Teams mit jeweils bis zu 9 Weibern und bewaffnet mit Käsehäppchen und Sekt im Bollerwagen, zogen sie mit Abstand und im Halbestunde-Takt von Station zu Station. Dort galt es, die 8 Stationen waren beim Start unbekannt, diverse Aufgaben zu absolvieren. Teilnehmen durften die Frauen nur mit einem tagesaktuellen negativen Schnelltest, der an der ersten Station überprüft wurde.

So wurden die Karnevalistinnen an einer Station von Sitzungspräsidentinnen Britta Schumacher und Isabel Henseler zum Tanzen animiert. Bei guter Stimmung wurden die Tänze der vergangenen Sitzungen aufgearbeitet und somit ein guter Start in einen stimmungsreichen Tag geschaffen. Professionelle Fotos gab es bei Steffi Rürsch und Debora Mazzia-Flossdorf, die gut ausgestattet mit viel Deko-Beiwerk und Sekt für schöne Erinnerungsbilder sorgten.

Juliane Alsbach und Wilma Bücher-Neuser erwarten die Gruppen zum Esoterikschnupperkurs „Atmen auf dem Dorfplatz“ am Dorfplatz, wo die Klangschale bewegt, der ein oder andere Baum umarmt und böse Schwingungen verjagt werden.

Da mittlerweile genügend Zielwasser getrunken wurde, ging es bei Bettina Gerhards und Sarah Kleineidam an der Wurfbude und bei bester Stimmung so richtig zur Sache. An der Versorgungsstation schmierten Brigitte Schumann und Renate Schallenberg fleißig Mett- und Käsebrötchen, sodass die hungrigen Mädels eine gute Grundlage für den weiteren Weg durchs Dorf bekamen.

So richtig krachen ließen es Cornelia Hansen und Dagmar Mautes an der Karaokestation. Bei den beiden Neuzugängen des frohsinnigen Damenkomitees, konnte die Jecken Wiever unter Beweis stellen, dass sie nicht nur textsicher, sondern auch stimmlich stark sind.

An der Leinwand-Station von „Küken“ Emilia Flossdorf konnte sich jede Gruppe künstlerisch verewigen. Nach Lust und Laune konnte ein Bereich der Leinwand mit Acrylfarbe verschönert werden. Im nächsten Jahr soll dieses Kunstwerk auf der Sitzung ausgestellt werden und hoffentlich nur noch Erinnerungen an zwei Coronajahre hervorrufen.

Schließlich konnten die Mädels an einer „unbefrauten“ Station, über einen QR-Code eine Videobotschaft von Isabel Henseler mit Rätseln abrufen.

Ideen sind halt gefragt und das ist den Geislarer Karnevalistinnen so richtig gelungen.

 

Fotos: Privat

Ideenreich und coronakonform jeck: Das Damenkomitee Frohsinn Geislar.
Mit einer Videobotschaft waren Obermöhn Ina Harder und die designierte Wäscherprinzessin Lena I. zugeschaltet.