Tagung der GROSSEN ARGE

Binnenschifffahrt gestern, heute und morgen

Beuel-Mitte (hm). Zum dritten Mal in Beuel und zum ersten Mal im Beueler Heimatmuseum, tagte die Große ARGE, der organisatorische Zusammenschluss der Schiffer-Vereine von Beuel, der deutsch-niederländischen Grenze und der südlichen Niederlande.

Traditionell am Samstag vor Palmsonntag, kamen 45 Abgeordnete der Schiffervereine aus Nijmegen, Millingen, Doornenburg, Bergeshövede, Minden, Grieth, Köln und dem Gastgeber, der Schiffer-Verein Beuel zur ordentlichen Jahrestagung zusammen. Bewirtet wurden die Teilnehmer bei der sechsstündigen Tagung mit belegten Brötchen, Gebäck, Snacks, Getränken, Gulasch-Suppe, Kaffee/Kuchen und der obligatorischen „Schiffer-Tröpfchen“ von den Schifferschwestern.

Zum Zeitpunkt der Gründung 1975, waren es ausschließlich Mitglieder, die in der gewerblichen Schifffahrt und Fischerei tätig war. Das änderte sich nach dem Sterben der kleinen Schifffahrtsbetriebe allerdings im Laufe der Jahrzehnte. Viele Vereine haben mittlerweile aufgegeben. So gehören neben der Katholischen Schifferseelsorge, dem Evangelischen Binnenschifferdienst und der Europäischen Binnenschifferseelsorge mittlerweile nur noch 9 Vereine diesem Zusammenschluss an.

Verbunden wurde die Tagung mit einer Führung durch die aktuelle Ausstellung 200 Jahre Beueler Weiberfastnacht mit Informationen zur Beueler Geschichte und dem Brauchtum der Weiberfastnacht durch die Geschäftsführerin des Heimatvereins, Christina Bertram Mayer.

Eröffnet wurde Veranstaltung mit einem Gebet des niederländischen Schiffspfarrer Pater Bernhard van Welzenes, der mit seinem im Nijmeger Hafen liegenden Kirchen-Schiff europaweit als Seelsorger für die Schiffer, Schausteller, Zirkusse und Reisende unterwegs ist.

Verliehen und sein Wunsch, Dreimal zu Bützen, erfüllt wurde ihm von der neuen Schriftführerin Laureen van Almsick die ihm den diesjährigen Orden des Schiffer-Verein Beuel überreichte. Zu Besuch auch der neue Pfarrer von St. Josef Beuel, Marcus Feggeler.

Bereichert wurden die u.a. die Tagesordnungspunkte: Nachwuchs- und Vorstandsarbeit, GEMA- und Veranstaltungsgebühren, Umweltfreundliche Schifffahrt sowie die neue Personen- und Rad-Fährverbindungen mit E-Motoren und die Möglichkeiten in Übernachtungshäfen ohne Übernachtungssteuer zu nächtigen, mit einem interessanten und  wissenswerten Vortrag der Fischerei-Bruderschaft zu Bergheim an der Sieg.

Wissenswertes aus den Vereinen wurde in den Jahresberichten zu: Vorstandssitzungen, Mitgliederzahlen, Jahresbeiträge, Todesfälle sowie Veranstaltungen/Aktivitäten berichtet.

Auch die Frage: Wer hat den schönsten und höchsten Flaggenmast?, um vorbeifahrende Schiffe vom Land aus zu begrüßen, gehört als wichtiger Tagungspunkt auf die Agenda jedes Treffens. Davon, dass der Mast des Schiffer-Verein Beuel dies für sich in Anspruch nimmt, konnten sich die Teilnehmer bei einem Besuch des Beueler Flaggenmast am Nepomuk-Platz, überzeugen.

Wie die Flaggenmasten der anderen Vereine, nördlich von Beuel, beschaffen sind, werden die Beueler Schifferschwestern und -brüder bei ihrer Phönix-Flusskreuzfahrt nach Amsterdam im April sehen, wenn sie von den rheinanliegenden Schiffervereinen durch Beflaggung der jeweiligen Flaggenmasten begrüßt werden.

Zum 50-jährigen Arge-Bestehen findet die nächste Große Arge im kommenden Jahr in Bergeshövede statt.

Die Tagungsteilnehmer am Beueler Flaggenmast. Foto: Privat
„Mit Gott Voraus“ Käpt’n Reiner Burgunder eröffnet die Tagung im Heimatmuseum. Foto: Privat
Zu Gast bei der Großen ARGE, Pfarrer Marcus Feggeler (re.). Foto: Privat
Nach der Ordensverleihung. Schiffspfarrer Pater Bernhard van Welzenes wurde von Laureen van Almsick gebützt. Foto: Privat

Mit Gott voraus

Jahreshauptversammlung des Schiffer-Vereins Beuel

Beuel-Mitte (hm). Am 20. März kamen zur ordentlichen Jahreshauptversammlung des mitgliederstärksten Beueler Traditionsvereins, 135 Mitglieder ins Zeughaus der Beueler Stadtsoldaten. Neben den vereinsüblichen Regularien stand die Neuwahl des geschäftsführenden Vorstandes auf der Tagesordnung von Versammlungsleiterin Monika Kraemer-Breuer.

Ohne Gegenkandidaten wurde der bisherige geschäftsführende Vorstand mit Käpt’n Reiner Burgunder, dessen Stellvertreter Dieter Westermann und Schatzmeisterin Katrin Scheurer einstimmig wiedergewählt Dieser bestimmt in den nächsten Tagen den erweiterten Vorstand.

Der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Pressesprecher und Geschäftsführer des Vereins, Claus Werner Müller stellte sich nach fast 20-jähriger Vorstandstätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr der Wiederwahl, ist jedoch bereit, seine Kenntnisse und Erfahrungen weiter einzubringen. Unter großem Beifall wurde er von Käpt’n Burgunder zum Ehrenmitglied ernannt.

Ein überraschender Tagesordnungspunkt war bei dessen Verabschiedung der unangekündigte begleitende Auftritt von Martin Fischer auf dem Dudelsack mit schottischen und rheinischen Melodien (siehe Video). Die Laudatio hielten Reiner Burgunder und Monika Kraemer Breuer gehalten.

Wie in jeder Jahreshauptversammlung, wurden treue Mitglieder für ihre 25-, 40- und 50-jährige Mitgliedschaft mit einer Urkunde geehrt, die neben dem Dank für die Treue auch den Dank für die tatkräftige Unterstützung des Vereins zum Ausdruck bringt

Geehrt wurden für 50 Jahre Kurt Güls, für 40 Jahre Walter Meerfeld und für 25 Jahre Elisabeth Lebang von Varchmin.

Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung der „Beueler Seele“ , der Verdienstorden des Vereins, über die hier nachfolgend berichtet wird.

Abgerundet wurde die Jahreshauptversammlung mit einem traditionellen Snack  und einem tosenden „Mit Gott voraus!“, dem traditionellen Gruß der Schifferschwestern und -brüder.

Der neue und wiedergewählte geschäftsführende Vorstand mit Reiner Burgunder, Katrin Scheurer und Dieter Westermann (2. Bis 4. v. li.)
Claus Werner Müller (re.), hier mit Dieter Westermann, steht dem Verein weiterhin unterstützend zur Seite. Foto: van Almsick
Martin Fischer untermalte die Verabschiedung von Claus Werner Müller mit Musikbeiträgen.
Drei neue Beueler Seelen. Frank Dönhardt, Paul Klein und Hilde Lichtenberg. Foto: van Almsick

Drei neue Beueler Seelen geehrt

Zu den Höhepunkten der ordentlichen Jahreshauptversammlungen des Schiffer-Vereins Beuel gehört die Auszeichnung von drei verdienten Beueler Bürgern mit dem Orden der BEUELER Seele. In diesem Jahr wurden Hilde Lichtenberg, Paul Klein und Frank Dönhardt damit ausgezeichnet. 

Diese Ehrung können nicht nur Vereinsmitglieder erhalten. Alle, die Herausragendes für die Beueler Tradition, das Brauchtum und für die Integration mit Humor und Wortwitz, mit rheinisch sozialem und christlichem Hintergrund geleistet haben, können in den Genuss dieser Ehrung kommen.

Hier einige Auszüge aus der Laudation von Patty Burgunder.

Hilde Lichtenberg, der Gute Geist in der Pfarrgemeinde St. Josef erfüllt im besten Sinne des Begriffs alle Eigenschaften und Voraussetzungen für die Verleihung der „Beueler Seele“ und immer dann zur Stelle, wenn „Not am Mann respektive an der Frau“ ist oder wenn schnelle Hilfe benötigt wird.

Seit fast einem halben Jahrhundert ist Sie zum Wohle der Pfarrgemeinde St. Josef und somit für die Menschen in Beuel-Mitte, aber auch darüber hinaus, tätig und zwei Wahlperioden im Pfarrgemeinderat von St. Josef mitgewirkt.

Mit 95 Jahren nimmt sie noch heute an den Aktivitäten der Frauengemeinschaft teil. Neben der großen Liebe zu ihrem Mann Hans ist es das rheinische Brauchtum, der Karneval, der ihre zweite große Liebe ist. Auch heute nimmt sie aktiv am Karnevalsgeschehen teil, wie es ihre Teilnahme am diesjährigen Jubiläumsumzug anlässlich der 200-Jahr-Feier zur Beueler Weiberfastnacht beweist.

Seit 1980 ist sie Mitglied im Damenkomitee St. Josef; davon von 1990 bis 2006, 16 Jahre als Präsidentin. In dieser Funktion hat sie das Karnevalsbrauchtum nicht nur bewahrt, sondern auch mit Leben erfüllt.

Hilde Lichtenberg, der „Gute Geist der Pfarrei St. Josef“ mit Dieter Westermann

Paul Klein hat sich vom einfachen Mitglied in der Großen Küdinghovener Karnevalsgesellschaft (GKK) Mitte der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts mit Humor und Wortwitz bis hin zum Ehrenvorsitzenden des LiKüra-Festausschusses im Jahre 2012 entwickelt, wobei ihm dabei der rheinisch soziale Hintergrund seines Tuns immer wichtig ist.

In der GKK wirkte er als Schrift- und Geschäftsführers innegehabt. 1984 wurde er in den Stand eines Senators erhoben. 1985 wurde er Mitglied im LiKüRa-Festausschuss LiKüRa und übernahm 1991 dessen Vorsitz, aus dem er dann nach mehr als 21 Jahren als Ehrenvorsitzender ausgeschieden ist. In dieser Zeit hat er besonderen Wert auf die gute Zusammenarbeit mit den Gremien und Akteuren der Beueler Weiberfastnacht gelegt.  

2012 wurde Paul Klein als LiKüRa-Vertreter ins Gesamtpräsidium des Regionalverband Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval entsandt und ist dort bis heute als Schriftführer tätig ist.

Das ortsnahe, bodenständige Brauchtum liegt ihm besonders am Herzen. So hat er 1969 die Karnevalsgruppe Pänz von Külekovve gegründet, die es noch heute gibt. Zudem hat er die Organisation und Führung durch das karnevalistische Programm im Altenheim des Herz-Jesu-Klosters in Ramersdorf sowie die Führung durch das Sitzungsprogramm der Pfarrgemeinde St. Gallus in Küdinghoven übernommen.

Paul Klein wurden verschiedene Ehrungen zuteil. So hat ihm das Land NRW seine Leistungen mit dem Sonderorden für die karnevalistische Brauchtumspflege verliehen. Geehrt wurde er mit Verdienstorden in Gold des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel und erhielt den Ehrenorden des Festausschusses Bonner Karneval, das Hätz der Schwarz-Gelbe-Jonge sowie den Verdienstorden der Beueler Stadtsoldaten „Rot-Blau“ von 1936.

Paul Klein, Urgestein des LiKüRa-Karnevals. Foto: van Almsick

Frank Dönhardt hat nach dem Erlernen des Trompeten- und Schlagzeugspiels bei Karl Büchel über 50 Jahre lang in verschiedenen Kapellen bei fast allen Beueler Martinszügen, Fronleichnamsprozessionen, den Zeltmessen zu Pützchens Markt und natürlich mit den Stadtsoldaten bei den Karnevalszügen mitgespielt, zuletzt 12 Jahre lang als musikalischer Leiter des Musikzuges des Beueler Stadtsoldaten Corps, das einzige Corps im Raume Bonn, das über einen eigenen Musikzug mit rund 30 Mitglieder verfügt.

Die Bandbreite der Musiker reicht vom klassischen Militärmarsch bis hin zum Walzer von Johann Strauss, vom Platzkonzert über Martins- und anderen Festumzügen bis hin zu Gottesdiensten und besinnlichen Klängen auf Weihnachtsmärkten.

Wer in den 80er und 90erJahren spielte Frank Dönhardt auch als Schlagzeuger der „Beueler Boys“ regelmäßig bei Festen zum Tanz auf.

Er hat sich aber nicht nur im Stadtsoldaten-Corps, sondern auch im Schiffer-Verein Beuel 1862 eingebracht. Und mit seinem ausgeprägten Gemeinschaftssinn mit angepackt wo immer es nötig war.

Ohne seine Hilfe wäre es z.B. nicht möglich gewesen, die Mundartmesse unter freiem Himmel am Beueler Rheinufer so zu gestalten, wie wir sie seit vielen Jahren kennen und schätzen.

Das gilt auch für eine Reihe anderer Veranstaltungen wie das Promenadenfest. So erfüllt Frank Dönhardt alle Voraussetzungen, die an die Verleihung der Beueler Seele geknüpft sind.

Anlässlich der 50-jährigen Mitgliedschaft im Beueler Stadtsoldaten-Corps wurde Frank Dönhardt mit dem Verdienstorden in Gold des Bundes Deutscher Karneval geehrt.

Frank Dönhardt, „Kapellmeister“ der Beueler Stadtsoldaten. Foto: van Almsick

Möhneplatz am Beueler Rathaus eingeweiht

Beuel-Mitte (hm). Dass der Karneval nicht nur vom Alltag ablenken, sondern auch zum gemeinsamen parteiübergreifenden Handeln führen kann, zeigte der interfraktionelle Antrag der Beueler Bezirksverordneten, die der Idee von Marco Rudolph (CDU) zur Namensgebung des Beueler Rathausplatzes, der seit dem Bezug des Rathauses namenlos ist, im Oktober 2023 folgten.

Der Antrag wurde darauf hin kurzfristig positiv beschieden, die Bezirksverwaltungsstelle Beuel sowie der Förderverein Beueler Weiberfastnacht e.V. lobten einen öffentlichen Wettbewerb aus, bei dem die Bevölkerung Namensvorschläge für die bislang unbenannte Rathausplatzfläche bis zum Sessionsbeginn im November einreichen konnte. Die Namensvorschläge sollten das einzigartige Beueler Brauchtum, die Weiberfastnacht, die Wäscherprinzessin sowie die Erstürmung des Rathauses berücksichtigen.

Aus den eingesandten Vorschlägen wurden drei geeignete Namen der Bezirksvertretung Beuel in der Dezember-Sitzung vorgelegt. Eine Jury entschied sich danach kurzfristig für den Namen Möhneplatz, der schließlich am 31. Januar um 11.11 Uhr eingeweiht wurde.

Nun steht das durch Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer enthüllte Straßenschild an der Friedrich-Breuer-Straße in Richtung Rathaus und beendet die namenlose Ära des Rathausvorplatzes.

In ihren Grußworten vor der Enthüllung freute sich nicht nur Obermöhn Ina Harder darüber, dass die Umsetzung der Namensgebung noch rechtzeitig im Jubiläumsjahr erfolgte und bedankte sich dafür bei den Kommunalpolitikern und der ausführenden Stadtverwaltung. Oberbürgermeisterin Katja Dörner die am 8. Februar das Rathaus verteidigen möchte und Schirmherrin des 200-jährigen Jubiläums ist, hält die Namensgebung des zentralen Beueler Platzes für eine angemessene Anerkennung der Frauenrevolution von 1824. Seitdem spielen die Möhne eine wichtige Rolle im Stadtbezirk, prägen den Beueler Karneval, der, so Guido Pfeiffer, deutschlandweit Beachtung findet und immer mehr Bedeutung findet.

Nach dem Umzug an Weiberfastnacht, der erste Zug durch Beuel zum Rathaus fand 1949 statt, werden mehrere tausend kostümierte Jecken den Rathaussturm miterleben, der erstmalig 1957 stattfand, und bis heute niemals durch Oberbürgermeister und deren Mitstreiter erfolgreich abgewehrt werden konnte. 

Deshalb wird auch in diesem Jahr Wäscherprinzessin Sabrina I. den Balkon stürmen und den Schlüssel erobern, so wie es 1958 Barbara Beu als erste Wäscherprinzessin praktizierte.

Am 8. Februar wird das Rathaus gestürmt. Noch stehen Karnevalistinnen und die Verteidiger friedlich bei der Namensgebung des Möhneplatzes zusammen. Foto: G. Déus
Es ist geschafft und das Straßenschild enthüllt. Fotos: S. Engst Stadt Bonn
Mit dabei: Guido Déus (MdL) Silke Uckermann (Grüne/Bündnis 90), Heidi Fröse-Jauch stv. Bezirksbürgermeisterin Beuel und Marco Rudolph (CDU). Foto: G. Déus
Sabrina I und Obermöhn Ina Harder bedanken sich bei Marco Rudolph für seine Initiative. Foto: Privat
Die Rathausverteidiger und die Karnevalistinnen freuen sich. Der Rathausplatz hat endlich einen Namen.

Video: Mareike Piontek

Beiern am Neujahrstag beim Nepomukdenkmal

Beuel-Mitte (hm). Wieder einmal ist der Schiffer-Verein Beuel 1862 e.V. für eine Überraschung gut. Am 1. Januar 2024 wird der Mobile Beueler Glockenturm pünktlich um 14.00 Uhr mit seinen vier Bronzeglocken „St. Nepomuk“, „St. Josef“, „St. Nikolaus“ und „St. Adelheid“ an der Nepomukstatue am Beueler Rheinufer in Verlängerung der Johannesstraße erklingen.

Angeschafft wurde das Instrument 2017, um mobil die rheinische Tradition des Beierns zu demonstrieren, ohne über steile Treppen und Leitern in den Glockenstuhl eines Kirchturms steigen zu müssen, denn Glockenspiele lassen Türme singen.

Im 13. Jahrhundert wurden in den Niederlanden erstmals Seile an Klöppel befestigt, damit der Glöckner die Glocken anschlagen kann. So ist es möglich, bereits ab drei Glocken eine kleine, bescheidene Melodie zu intonisieren. Daraus entsteht das „Beiern“ und die niederländische Bezeichnung „Beiaard“ für ein Glockenspiel. Die Spieler eines solchen Glockenspiels heißen noch heute „Beiaardier“.

Das „Beiern“ ist ein glockenspielartiges Brauchtum. Eines von mehreren Spielarten mit Glocken zur Verschönerung von kirchlichen oder profanen Festen, darf aber nicht mit dem Bespielen eines Carillons verwechselt werden.

Im Gegensatz zum Carillon, wo nur Glocken gespielt werden, die auch sonst an Sonn- und Feiertagen ihren Dienst tun, während ein Carillon über Glocken in chromatischer Tonfolge über mehrere Oktaven verfügt.

Nicht drei Tenöre, sondern die vier in Beuel bekannten Carilloneure Ariane Toffels, Georg Wagner, Winfried Clarenbach und Rolf Linden werden dann am Neujahrstag für eine halbe Stunde die vier Bronzeglocken, die in einem alten Eichengestell hängen, zu Ehren des neuen Jahres erklingen lassen.

Claus Werner Müller: „Zu diesem eher selteneren Konzert laden wir alle Beuelerinnen und Beueler, aber auch Gäste aus aller Welt ein und hoffen, mit den Beiermelodien am Neujahrstag viele Besucher am Beueler Rheinufer erfreuen zu können.“

Der Beiermann in Aktion. Foto: Müller
Beiern am Nepomuk zu Neujahr 2023. Foto: Müller

Endspurt auf dem Beueler Nikolausmarkt

Beuel (hm). Der 35. Nikolausmarkt auf dem neuen Josefplatz an der St. Josef Kirche, öffnete am 1. Dezember wie geplant um 15.00 Uhr.  Begrüßt wurden die Besucher mit Carillionklängen und dem Chor der Josefschule, bevor Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer gemeinsam mit Pfarrer Markus Feggeler den Nikolausmarkt offiziell eröffnete.

Musikalischer Höhepunkt des 1. Markttages war sicherlich das Mitsinggkonzert von Sibbeschuss, die den unerwartet vielen Besuchern mit Kölsche Tön und Weihnachtslieder einheizten. Eingestimmt wurde sich auch wegen der niedrigen Temperaturen mit Glühwein, Punch und Heißgetränken. Weniger gefragt waren Bierspezialitäten.  

Kleinkunst, Handwerk, herzhaftes und süßes Kulinarisches wird noch bis Sonntagabend an den 30 neuen roten Pavillions angeboten Freuen dürfen sich die Naschkatzen auf süße und herzhafte Crêpes, Kaffee- und Kakaospezialitäten. Herzhafte Flammkuchen produziert hingegen das „DK-Seerosen von der Maar“. Der Beueler Schiffer-Verein backt Reibekuchen und Schifferknall am laufenden Band und hat neben den traditionellen Aufwärmergetränken das beliebte Heidelberger Weihnachtsbier im Angebot.

Zum abwechslungsreichen Programm an allen Markttagen gehört auch der Besuch des Heiligen Nikolaus, dargestellt von Diakon Barthel Held, mit seinen süßen Überraschungen für die Kinder. So auch am Sonntag ab 16.00 Uhr auf dem Marktgelände.

Das Kulturprogramm findet sowohl in der St. Josef-Kirche als auch auf den Stufen der Kirche, die als Bühne fungiert, statt. Hier treten am Sonntag um 12.45 Uhr nach dem Familiengottesdiest um 11.15 Uhr die Tänzerinnen der Prinzengarde Vilich-Müldorf auf. Weihnachtliche Carillionmusik vom Glockenturn stimmt danach auf den Besuch des Hl. Nikolaus ein. Das Abschlusskonzert spielen Lombardo, Kess mit Schuss um 17.00 Uhr.

Das Wetter für den 1. Advent soll zwar kalt aber trocken sein. Sonnenschein ist stundenweise über dem Josefplatz angesagt. Beste Aussichten also für einen stimmungvollen Adventssonntag.

Für die fotografischen Eindrücke des Marktgeschehens bedankt sich das Bröckemännche bei Max Malsch und Patty Burgunder.

Beueler KITA-Kinder schmückten Tannenbäume auf dem Josefplatz. Foto: Privat
Mitsingkonzert auf dem Josefplatz mit Sibbeschuss. Foto: Privat
Hausmannskost am laufenden Band beim Schifferverein. Foto: M. Malsch
Auch am Sonntag ist der Hl. Nikolaus wieder zu Besuch. Foto: M. Malsch
Aufwärmen und Anglühen an Inas Tankstelle. Foto: M. Malsch

Nikolausmarkt auf dem Josefplatz

Erstes Beueler Fest auf dem neuen Hotspot

Beuel (hm). Neben dem Beueler Nikolausmarkt vom 1.–3. Dezember sind am 2. und 3. Advent in verschiedenen Beueler Ortsteilen, Advents- Nikolaus- oder Weihnachtsmärkte geplant. Die Veranstaltungen sind gern besuchte Treffpunkte bei denen die ortsansässigen Vereine, ehrenamtlich engagierte Bürger, Fördervereine oder weitere Interessengruppen eingebunden sind. Kommerzielle Beschicker sind dabei eher die Ausnahme.

Angeboten werden u.a. frische Speisen der regionalen Küche, Glühweine, wärmende Getränke nach überlieferten Rezepten, Bastelarbeiten und Musikdarbietungen von KITAS und Schulen sowie Arbeiten heimischer Künstler.

Premiere hatte bereits der Erste Adventsmarkt des DK Grün-Weiß Ramersdorf am 25. 11. Die Karnevalistinnen stimmten mit selbst hergestellten Geschenken, Musikdarbietungen und Glühweinvariationen auf die Weihnachtszeit ein. Fenja Wittneven-Welter zeigte sich begeistert: „Eine tolle Idee, um in dieser grauen Adventszeit das Dorf über vier Stunden lang zusammenzubringen.“

Der 35. Nikolausmarkt auf dem Beueler Josefplatz, traditionell am 1. Adventswochenende, ist ein beliebter Treffpunkt der Beueler Bürgerinnen und Bürger. Der organisierenden Bezirksverwaltungsstelle Beuel ist es in diesem Jahr gelungen, rechtzeitig einen Flyer mit einer Auflage von 1.000 Exemplaren und ausreichenden Informationen zum dreitägigen Markttreiben aufzulegen. Mitzunehmen sind die Exemplare in Geschäften der Beueler Innenstadt, dem Rathaus sowie bei den 30 neugestalteten Buden hiesiger Geschäftsleute und Vereine sowie caritativer Institutionen auf dem Josefplatz. Abgedruckt und abzurufen ist der Flyer zudem als PDF-Datei in der Anlage dieses Online-Artikels.

Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer, der den Nikolausmarktes gemeinsam mit Pfarrer Markus Feggeler eröffnet: „Es ist der Markt der vertrauten Düfte, des geliebten Gebäcks und der gemütlichen Atmosphäre für uns alle in Beuel. Besonders freut es mich, dass die Tannen auf dem Markt auch in diesem Jahr wieder von Kindern der Beueler Kindergärten und Kindertageseinrichtungen liebevoll geschmückt werden. In den neu gestalteten Pavillons erwarten Sie nicht nur die Auslagen an kleinen Präsenten, sondern auch viele kulinarische Leckereien und Glühwein.“

Allerdings fließt aus dem neuen Josefbrunnen kein Glühwein, dafür hat der Beueler Schiffer-Verein das beliebte Heidelberger Weihnachtsbier, neben dem legendären Schifferknall und den legendären Reibekuchen, gut gekühlt im Angebot. Angeboten werden zudem Kleinkunst, Handwerk, herzhaftes und süßes Kulinarisches sowie heiße und kalte Getränke. Freuen dürfen sich die Naschkatzen über süße und herzhafte Crêpes, Kaffee- und Kakaospezialitäten. Herzhafte Flammkuchen produziert hingegen das „DK-Seerosen von der Maar“.

Das Kulturprogramm findet sowohl in der St. Josef-Kirche als auch auf den Stufen der Kirche, die als Bühne fungiert, statt.

Zum abwechslungsreichen Programm an allen Markttagen gehört auch der Besuch des Heiligen Nikolaus, dargestellt von Diakon Barthel Held, mit seinen süßen Überraschungen für die Kinder.

Der Flyer des Nikolausmarktes als Download:

Mitsingkonzerte auf dem Nikolausmarkt. Foto: Schatz
Hausmannskost beim Schiffer-Verein. Foto: Schatz
An allen Markttagen präsent. Der Heilige Nikolaus dargestellt von Diakon Barthel Held und 2022 begleitet von Wäscherprinzessin Lena I. und ihren Wäscherinnen. Foto: Schatz
Die Seerosen von der Maar backen Flammkuchen. Foto: Privat
Geschenkideen. Foto: Müller

Der Josefplatz, eine Bereicherung für Beuel

Beuel-Mitte (hm).  Mit der Martinsmesse startete am 5. November die Beueler Martinswoche, die in diesem Jahr neben der Fackelausstellung im Beueler Rathaus, dem Martinszug am kommenden Mittwoch (Start 17.15 Uhr an der Ringstr.), dem Martinsempfang im Beueler Heimatmuseums mit der Segnung des Josefbrunnens ihren Höhepunkt hatte.

Unmittelbar nach der Familienmesse mit Sankt Martin, dargestellt durch Dr. Stephan Kern und Laternen in der vollbesetzten St. Josefkirche, wurde der neugeschaffene Josefbrunnen vom leitenden Pfarrer der Gemeinde, Markus Feggeler und dem ehemaligen Pfarrer von Beuel, Dr. Wilfried Evertz, gesegnet.

Im Anschluss an die Brunneneinweihung vor mehr als 200 Besuchern enthüllte Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer das Straßenschild „Josefplatz“, das dem Kirchplatz jetzt einen eigenen Namen verleiht und die Bedeutung dieses zentralen Ortes in Beuel-Mitte unterstreicht. (vgl. Bröckemännchen-Ausgaben 2 und 5, https://broeckemaennche.online/)

In nur knapp einem Jahr wurde eine Idee zur Realität. Angefangen mit ersten Entwürfen und Planungen über umfangreiche Erd- und Pflasterarbeiten, der Fertigung und schließlich der Installation des Brunnens waren viele Menschen beteiligt, und zahlreiche Arbeitsstunden erforderlich, um die Einweihung des Josefplatzes mit der Brunnensegnung zu ermöglichen.

An der Realisierung des Platzumbaus beteiligen sich die Beueler Unternehmen: Naundorf & Krautien mit Steinmetzarbeiten, die Deutsche Vialit GmbH mit Erd- und Vorarbeiten. Gerwing Söhne GmbH mit Wassertechnik und Elektroinstallation, Karl-Heinz Cremer mit Fliesenarbeiten und der Platzgestaltung sowie der Garten- und Landschaftsbau Stephan Held.

Die Finanzierung der Neugestaltung erfolgt durch Inanspruchnahme öffentlicher Fördermittel, eine großzügige Spende der Sparkasse Bonn, durch Arbeits- und Sachspenden der beteiligten Unternehmen sowie durch einen allgemeinen Spendenaufruf in den Gemeinden

Schon jetzt erstrahlt der Kirchplatz in neuem Glanz, der Josefbrunnen verleiht ihm eine unverkennbare Identität und mit der noch zu installierenden Tisch-Bank Konstruktion soll der zentral gelegene Platz ein Ort der Begegnung sowie für gemeindliche und gesellschaftliche Zwecke in Beuel werden.

Im Rahmen des Sankt Martingottesdienstes in St. Josef in Beuel-Mitte zur Eröffnung der Martinswoche wurde heute der ehemalige leitende Pfarrer Dr. Wilfried Evertz mit der Martinsplakette ausgezeichnet. Foto: Friedhelm Kruth
Gut 200 Besucher, darunter Beueler Pänz mit ihren Fackeln und St. Martin , verfolgten die Brunnensegnung. Foto: Max Malsch
Der Josefbrunnen sprudelt endlich. Foto: Max Malsch
Die Brunnensegnung durch den ehemaligen Pfarrer von Beuel, Dr. Wilfried Evertz. Foto: Max Malsch
Der Kirchplatz von St. Josef hat einen neuen Namen. Foto: Max Malsch

Mehr Fotos in unserem Bilderalbum von  Max Malsch und Lesern des Bröckemännche.

„Heidewitzka, Herr Kapitän …“

Jahresabschlussfahrt 2023 des Beueler Schiffer-Verein

Beuel (hm). Mit einem fröhlichen „Heidewitzka, Herr Kapitän …“ zu Beginn der Saisonabschlussfahrt, kreuzten 223 Mitglieder und Freunde des Beueler Schiffer-Verein mit der „Rheinprinzessin“ und Schiffsführer Bernhard Vogel in den „Indian-summer“ auf dem Rhein nach Linz. Allerdings vermissten die Kreuzfahrer in diesem Jahr die faszinierenden Farben dieses Naturspektakels, die es gegenüber den Jahren zuvor etwas grauer erschienen ließen.

Dennoch wurde die Reise genossen auf die sich die Teilnehmer gleich nach dem Ablegen bei Rheinischem Apfelkuchen mit Sahne und Kaffee auf einen unterhaltsamen Nachmittag einstimmten.

Befeuert wurde die Stimmung dabei von den rheinischen Comedians, Hans und Franz, die als Kellner verkleidet von Tisch zu Tisch eilten und mit ihren Gassenhauern und Zaubertricks das bereitwillig mitgehende Publikum in eine ausgelassene Stimmung versetzen.

Dabei blieb kein Auge trocken als sie ständig etwas fallen ließen, über das Deck stolperten und mit Witz, Spontanität und Feingefühl ihren Schabernack mit den Kreuzfahrern trieben.

Ein weiterer und unbestrittener Höhepunkt war das Aufnahmeritual von 14 neuen Schifferschwestern und -brüdern. Die neuen Mitglieder mussten dabei aus der „Nöös“, einem Scheffel, mit dem in früheren Zeiten das Wasser aus dem Schiff geschaufelt wurde, trinken. Hygienebedingt gab es das Aufnahmegetränk in kleinen Waffelbechern, die durch die „Nöös“ getarnt waren.

Danach folgte die legendäre Bordpolonaise mit weit über 130 Gästen über alle Schiffsdecks. Sie endete an der Bar, wo das wohl verdiente Schiffertröpfchen den traditionellen Abschluss bildete und wovon Geschäftsführer Claus Werner Müller am nächsten Tag noch schwärmte.

Zur Ruhe kamen die Teilnehmer, darunter erstaunlich viele jüngere Seeleute, selten, denn Alleinunterhalter Peter Paschek bildete über viele Stunden hinweg den musikalischen Rahmen und animierte dabei zum Tanzen und Mitsingen.

Von den Närrischen Schifferinnen, das Damenkomitee im Schiffer-Vereins, wurde der Sessionssticker der Beueler Weiberfastnacht für einen guten Zweck verkauft. Das Festabzeichen fand reißenden Absatz, sodass ein stattlicher Erlös an die Stiftung Gemeindepsychiatrie Bonn-Rhein-Sieg gespendet werden kann.

Nach dem Anlegen des Schiffes, unterhalb der Beethovenhalle, verabschiedete sich, mit bunten Servietten winkend, die Mitglieder des Vorstandes von ihren bestens gelaunten und zufriedenen Gästen und wünschten allen ein gesundes Wiedersehen im nächsten Jahr. Dann hoffentlich mit Unterstützung von Petrus bei leuchtendem Farbenspiel an den Ufern.

Der Vorstand des Schiffer-Vereins begrüßte seine neuen Mitglieder. Foto: Privat
Polonaise auf den Decks der Rheinprinzessin. Foto: Privat
Beste Unterhaltung durch die Comedians Hans und Franz. Foto: Privat
Auf ein Wiedersehen bei der Saisonabschlussfahrt im nächsten Jahr. Foto: Privat

Beuel-Fest 2023

Klein, fein und bestens angenommen

Beuel-Mitte (hm). „Socialmedia sei Dank“, so Patty Burgunder Vizepräsidentin des Alten Beuel Damenkomitees von 1824 über den Besuch und Zuspruch am Informationsstand 200 Jahre Beueler Weiberfastnacht. Sie hatte beim Beuel-Fest auf dem Beueler Rathausvorplatz nicht nur die limitierten Jubiläums-Pins und das Festabzeichen zum Jubiläum im Angebot, sondern nahm auch Bestellungen zur Sonderabfüllung des Jubiläums-Sektes auf. Erstaunt war sie allerdings über die rege Nachfrage zum aktuellen Fest, insbesondere was denn an der Rheinpromenade und sonntags stattfindet.

Offensichtlich hatten die Besucher noch das letztmals 2019 ausgetragene Bürgerfest im Hinterkopf, das seit 1987 am letzten Augustwochenende regelmäßig veranstaltet wurde und an beiden Tagen schon mal bis zu 50.000 Besucher anlockte.

Danach schlief das Fest, bedingt durch die Pandemie, die daraus resultierende Wirtschaftskrise, die nicht mehr zu realisierenden Kosten der Gewerbegemeinschaft (GGB) und vor allem das Desinteresse der Gewerbetreibenden, ein. 

Beteiligt hatten sich bis dahin in der Regel über 100 Mitglieder. Ähnlich wie 2022, als das Fest erstmals abgesagt wurde, war die Resonanz 2023, da sich wiederum nur weniger als ein Viertel davon beteiligten wollten. So war der Vorstand gezwungen das beliebte Fest abzusagen und neue Wege zu suchen.

Eine Lösung wurde mit dem Beuel-Fest gefunden, das bereits am Freitagabend (1.9.) mit der Aktion des städtischen Zentrenmanagements Handel meets Gastro von 18.00 bis 21.00 Uhr als Einkaufsevent eröffnet wurde.

Insgesamt nahmen am Shopping Event mit Straßenmusik-Charakter 13 Händler teil, Bands spielten vor den Läden und die örtliche Gastronomie sorgte mit leckerem Fingerfood und Kaltgetränken für ein Einkaufsvergnügen, das bestens angenommen wurde und auch in den nächsten Jahren Bestand haben dürfte.

Also lieber klein als gar nicht war die Devise. Keine vier Bühnen, kein verkaufsoffener Sonntag mit Verkaufsaktionen, sondern zurück zu den Ursprüngen des Bürgerfestes der Achtziger.

„Beueler für Beuel“ hieß es am Samstag. Zwischen 13.00 und 22.00 Uhr musizierten Gregor Kess am Keyboard, und als Highlight von 20.00–22.00 Uhr die Eric Clapton Tribute and Bluesband John B Finest, erneut mit Gregor Kess auf der Rathaustreppe. Eingestimmt wurden die bis 16.00 Uhr langsam eintreffenden Besucher von DJ Wolle aus seinem breitgefächerten Musikarchiv.

Eigentlich wollte Werner Koch als Vorsitzender der Gewerbetreibenden den von der Gemeinschaft eingeladenen Kommunalpolitikern und Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer bei einem Rundgang mit eingeplanten Gesprächs- und Trinkpausen die Notwendigkeit ähnlicher Veranstaltungen, die auch dazu beitragen sollen, die Innenstadt mit mehr Leben zu erfüllen, erläutern. Leider wurde diese Einladung, allerdings erst Donnertags versandt, nur von Kommunalpolitikern der CDU wahrgenommen. Bis auf drei Absagen aus Termingründen blieben die restlichen Mitglieder der 19 Bezirksverordneten der Einladung fern.

Ob auf dieser Basis ein einheitliches Konzept zur Belebung des Einzelhandels, der Aufenthaltsqualität in der City sowie des Umbaus der Friedrich-Breuer-Str. erreicht werden kann, bleibt dahingestellt. Hier sollte überparteilich agiert und mit den Bürgern abgestimmt, agiert werden        

Dennoch war endlich mal wieder was los und der Rathausplatz bis zum Veranstaltungsende rappelvoll. Zwar nicht mit dem ehemaligen Bürgerfest vergleichbar aber reichlich Gelegenheit zum treffen, zum unterhalten und tanzen sowie sich schon mal auf Pützchens Markt einzustimmen.

Honoriert wurden also die Mühen der GGB, die neben dem Musikprogramm Kulinarisches mit Crepes, Waffeln, Pizza, Reibekuchen, Würstchen, Pommes, und Spezialitäten der asiatischen Küche sowie Wein, Bier, Cocktails und nicht alkoholische Getränke, organisiert hatten.

Ob das Bürgerfest in seiner bisherigen Form wiederbelebt werden kann, ist nicht nur Aufgabe eines neu zu wählenden Vorstandes der GGB, sondern auch der Gewerbetreibenden, die ebenso wie die Kommunalpolitiker für eine funktionierende Stadtgesellschaft Verantwortung tragen sollten.

Mit Aach un Krach, Shopping in der Veedels-Apotheke. Foto: Privat
Shopping-Queens aus Geislar zog es zum Handel meets Gastro. Foto: Privat
Pause für die CDU-Kommunalpolitiker beim Rundgang. Foto: Privat
Live-Musik auf der Rathaustreppe mit der B-Five Bluesband. Foto: Koch
Das Beuel-Fest fand bei allen Generation großen Zuspruch. Foto: Meis

Promenadenfest eröffnet die Beueler Festwochen

Beuel-Mitte (hm). Das Promenadenfest der „Interessengemeinschaft Beueler Vereine“ (IBV) am Beueler Rheinufer, zwischen China-Schiff und dem Bahnhöfchen, brachte bei bestem Wetter die Beueler in Feierlaune.

Die erste Veranstaltung der Beueler Festwochen (2. September Beuel-Fest, 8.–12. September Pützchens Markt und 16. September Beueler Kneipennacht) bot ein buntes Programm und reichlich kulinarische Angebote. Dafür sorgten, obwohl alle Beueler Vereine zur Teilnahme eingeladen waren, aber nur acht Vereine, allesamt Gründungsmitglieder. 

Also reichlich Luft nach oben für die IBV, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Kommunikation unter den Vereinen zu fördern und ihnen eine Plattform für Zusammenarbeit und Austausch untereinander zu bieten.

Teilweise war es auf der Südseite der Südseite der Kennedybrücke rund um das China-Schiff so knubbelig voll, dass Vergleiche zu Pützchens Markt nicht übertrieben waren.

Wesentlich ruhiger, aber doch zur Zufriedenheit der Hilfsorganisationen, war der Besuch der Blaulicht-Meile im nördlichen Bereich der Brücke. Erstmals präsentierten sich dort Feuerwehr, Rettungsdienste, Wasserschutzpolizei und Polizei. Spannung für Groß und Klein war bei Besichtigungen deren Einsatzfahrzeuge und den Mitmachaktionen angesagt.

Zurückzuführen sei der überschaubare Besuch auf die beiden nicht genutzten 40 Meter lange Seiten unter der Brücke, wodurch die Veranstaltung optisch getrennt wurde. Hier sehen nicht nur die Veranstalter für das nächste Promenadenfest Handlungsbedarf.

Auf der Südseite bestimmten Bier-, Wein- und Sektstände, sowie Deftiges wie Erbsensuppe von den Beueler Stadtsoldaten, Grillspezialitäten von den Schwarz-Gelbe-Jonge, frisch geräucherte Forellen beim Schiffer-Verein und den Fischerfreunden Bergheim sowie sportliche Aktivitäten beim Beueler Judo-Club und dem TSV Bonn rrh. und Spiele für Kinder und Jugendliche, das Geschehen auf der Brückensüdseite.

Gebacken wurde vom Alten Beueler Damenkomitee, sodass zur Kaffeezeit keiner zu kurz kam. Informationen zur Deutsch-Französischen Städtepartnerschaft gab außerdem bei Wein und Käse vom Partnerschaftskomitee Beuel/Mirecourt. Regina Haunhorst, 1. Vorsitzende „Es war wieder sehr schön zu sehen und zu hören, wie die Städtepartnerschaft bekannt ist und geschätzt wird. Eine schöne Stimmung und eine tolle Werbung für die Städtepartnerschaft.“

Von Beginn an war die Bühne am China Schiff umlagert. Das Programm moderierte nach der Eröffnung durch Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer und Achim Büsch, Ralf Birkner.

Er präsentierte bis zum Ende des Festes um 22.00 Uhr das Tanzcorps der Ennertfunken, den Musikzug Beueler Stadtsoldaten, JEDÖNS, die B-Five Bluesband und KEMPES FEINEST nachdem er Isabell Thomas als neue Liküra-Prinzessin und Sabrina Michel als neue Wäscherprinzessin mit ihren Gefolgen vorstellte. Verabschiedet wurden die scheidenden Tollitäten: Wäscherprinzessin Lena Obliers und Liküra-Prinzessin Angela Frings.

Auch das BRÖCKEMÄNNCHE wurde auf dem Promenadenfest eifrig gelesen. Foto: Max Malsch
Teilweise erinnerte der Besuch beim Promenadenfest im südlichen Teil der Festmeile an Pützchens Markt. Foto: Marco Rudolph
Trommeln für die Jubiläumssession 2023/24: Das Damenkomitee Beuele Määdche. Foto: Max Malsch
Auch das Bonner Prinzenpaar, Bonna Carina Dederichs und Prinz Cornelius Diehl, besuchten überraschend das Promenadenfest. Foto: Privat

Mehr zum Fest im Bilderalbum im Anhang:

Zwei richtig wahre Schätze

Beuel (hm). Julia Schatz, 21-jährige Studentin und Tochter von Arno Schatz dem Bonner Karneval Paparazzi sowie seit kurzem Interpret des Rhabarber-Songs zu Gunsten des Stiftung Buntes Herz hat etwas wovon alle Frauen träumen: Wunderschöne, lange und dicke Haare. Sozial veranlagt und stets Hilfe leistend wann es ihr möglich ist erfuhr sie, dass mit Haarspenden Gutes auf den Weg gebracht werden kann.

In ihrer Freizeit neben ihrem Studium für Konservierung und Restaurierung von Kunst und Kulturgut trainiert sie als Torwarttrainerin 11–18 Jungs.

Vermittelt durch Vater Arno sprach die Stiftung Buntes Herz für ihre Haarspende an, da ihr bekannt war, dass die Stiftung auch Projekte für kranke Kinder verwirklicht.

Im Oktober 2021 wurde der Grundstein für die Stiftung gelegt. Nach jahrzehntelangem ehrenamtlichem Einsatz im Bunten Kreis Rheinland suchten die Initiatoren Helmut Graf, Silvia Stelgens und Tamae Meixner nach Wegen, ihre eigenen Vorstellungen von Hilfen für Menschen in Notlagen zu verwirklichen und die Erwartungen der Spender zu erfüllen, damit Unterstützung tatsächlich bei den Betroffenen ankommt. Dabei spielten ihre Erfahrungen in der Mithilfe bei der Bewältigung der Flutkatastrophe eine entscheidende Rolle.

So unterstützten sie den Wiederaufbau eines Waldkindergarten wiederaufgebaut, kümmerten sich um einen Aufzug für den Reha-Sport, richteten Secondhand-Läden und Begegnungsstätten ein, unterstützten bedürftige Familien und leisteten Hilfe bei der Wiederherstellung ökologischer Ausgleichsflächen. Um Sachspenden an Betroffene zu liefern legten sie über 150.000 Kilometer zurück. Unterstützung erhielten sie von verschiedenen Partnern wie zum Beispiel dem Spenden-Shuttle oder dem Spenden-Verteilzentrum. Das Motto der Bonner Stiftung „Aus menschlicher Verpflichtung das Gute und das Richtige tun“ spiegelt das wider.

Vermittelt wurde so nach Rücksprache der Bonner Friseursalon Laurentius dessen Inhaberin Marjam Laurentius Julia bei ihrer Haarspende und einer neuen Frisur mit Rat zur Seite stand.

Neben der Fluthilfe ist ein weiteres Herzensprojekt die Unterstützung von Familien mit schwerstkranken Kindern. Hier greift die Stiftung auf langjährige Erfahrungen ihrer Initiatorinnen zurück. Ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt ist in diesem Sommer die Hilfe für Luisa und ihren Assistenzhund Milka. Luisa leidet an Epilepsie und Milka hilft ihr, Anfälle frühzeitig zu erkennen. Zusammen mit dem Bonner SC wurde dafür die erste BSC-Sport-Tombola ins Leben gerufen. Der Reingewinn der Tombola von 13.000 EURO wird helfen, das fehlende Geld für die Ausbildung zu sichern.

Mit ihrer Haarspende unterstützt Julia krebskranke Menschen nach einer Chemotherapie oder Personen mit kreisrundem Haarausfall. Dieser verläuft oft in Schüben und trifft häufig Kinder. Bei jedem Fünften wachsen die Haare an den kahlen Stellen nicht mehr nach. Viele der Betroffenen leiden sehr unter ihrem Aussehen.

So können aus Haaren die etwa 30 cm lang sind eine Perücke entstehen, die krebskranken Frauen zu helfen und ihnen ein breites Lächeln zu schenken und dadurch zwischen 2.000€ und 4.500€ für eine individuell angepasste Echthaar-Perücke gespart werden.

Julia gab mit ihrer 40 cm langen Haarspende Menschen, die „echte“ Hilfe benötigen, Sicherheit, Halt und ein gutes Gefühl.

Marjam Laurentius berät Julia Schatz bei ihrer neuen Frisur. Foto: Arno Schatz
Geschafft … und gut sieht es aus. Foto: Arno Schatz
40 cm geflochten zu einem Zopf. Julia Schatz und Marjam Laurentius mit Tamae Meixner (li). Foto: Arno Schatz
Spendenübergabe an Luisa für die Ausbildung von Milka. Foto: Max Malsch
Spendenübergabe an Luisa für die Ausbildung von Milka. Foto: Max Malsch

Sommerfest des Jubiläums-Komitee im Heimatmuseum ​

Beuel (hm). Ein perfekter Sommerabend war das Sommerfest des Alten Beueler Damenkomitees von 1824 im Heimatmuseum Beuel, 84 Tage vor der Sessionseröffnung am 11. November und 90 Tage vor der Proklamation von Wäscherprinzessin Sabrina Michel am 17. November im Beueler Brückenforum.

Nach langer Pause feierten aktive und inaktive Mitglieder endlich wieder ihr Sommerfest – und das tat richtig gut! Der Dank von Obermöhn Ina Harder galt bei der Begrüßung allen Unterstützern die zu Gast waren, den Organisatorinnen die das Buffet bestückt sowie auf- und abgebaut haben, der Bäckerei Schlösser für frische Backwaren gegen den kleinen Hunger zwischendurch sowie an die Hausherren des Heimatmuseums für die Unterstützung.

Bei Grillspezialitäten, Kaltgetränken und guten Gesprächen stimmten sich die Jubilarinnen, das Komitee ist der Ursprung der Weiberfastnacht vor 200 Jahren, und ihre Unterstützer auf das Jubiläumsjahr ein.

Vorgestellt wurde der Jubiläumspinn des Komitees, der ab sofort für 5 EURO bei den Mitgliedern und beim Promenadenfest am 26. August zu erwerben ist, während das Jubiläumskostüm für die Öffentlichkeit noch ein Geheimnis bleibt. 

Ein weiterer Pin, der Jubiläums-Pin der Firma Orden Bley wird seit Anfang August zum Verkauf angeboten. Dieser ersetzt nicht das übliche Festabzeichen, ist nummeriert und in einer Auflage von 2.000 Stück hergestellt. Über die Pin-Nummern werden bei einer kleinen Lotterie zu Sessionsbeginn wertvolle Preise verlost.

Selbst feiern sich die Beueler Weiber am Freitag, 10. November Mit einem „Abend Für Beuel“ im Brückenforum. Das große Benefizkonzert mit Bläck Fööss, Brings, Kasalla, Domstürmer und Köbesse, dürfte allerdings dann bereits ausverkauft sein.

Bestes Wetter, als sich Aktive und Inaktive des Alten Beueler Damenkomitees, darunter Wäscherin Ann-Christin Meschke, die designierte Wäscherprinzessin Sabrina Michel und Wäscherin Lea Kempe (1. 2. u. 3. v.li. unten) beim Sommerfest auf die Session einstimmten. Foto: Max Malsch
Mit dabei Max Malsch, das Auge von Beuel, der das Sommerfest für das BRÖCKEMÄNNCHE mit der Kamera dokumentierte. Foto: P. Burgunder
Vorgestellt wurde der Jubiläumspin und das Jubiläumskostüm, das für die Öffentlichkeit noch ein Geheimnis bleiben soll. Foto: Burgunder
Grillen für ihre Komiteeschwestern und Gäste: Wäscherin Lea Kempe, die designierte Wäscherprinzessin Sabrina Michel und Wäscherin Ann-Christin Meschke (v. li.). Foto: Max Malsch

Ein Genuss für Gaumen und Ohren

Beuel Mitte (hm). Seit Jahren steht der Name des Beueler Jong, Arno Schatz, nicht nur für tolle Fotos zu allen möglichen Anlässen und besonders in der Session, wenn er mit den Bonner Karnevalpaparazzi die Stimmung in den Sälen und bei Karnevalszügen einfängt, sondern auch für seinen Rhabarberlikör, den er im Frühjahr ansetzt.

Rhabarber, ein typisches Saisongemüse, ist dann zwischen März und April erntereif, soll jedoch bis zum 24. Juni, dem Johannistag, geerntet werden.

Für den Likör wird der Rhabarber gekocht. Dem selbstgemachten Saft werden Vanilleschoten, Zucker und Wodka zugefügt.

Kein Problem für den gelernten Koch, der sein eigenes Rezept entwickelt hat, den Likör im Familien- und Freundeskreis geniest, zu besonderen Anlässen verschenkt oder diesen an seinem Stand der „Wiesenwirte“ zu Pützchens Markt anbietet.

Auf die Idee einen Rhabarber-Song zu schreiben, als CD aufzunehmen und an Pützchens Markt in seiner Bude zu verkaufen kam er mit Frank Rest, ne Bönnsche Jung, Musiker, Komponist, Arrangeur sowie Producer, als beide

innerhalb von wenigen Minuten, während eines lockeren Gesprächs, die Idee entwickelten seinen bekannten Rhabarber Schnaps in einem Liedchen zu würdigen. Innerhalb von zwei Tagen entwickelte Frank Rest den Songtext und ein Konzept für einen schmissigen Party Song.

Nun musste man nur noch die Stimmlage des Interpreten Arno überprüfen um dann ein passendes Arrangement vorbereiten. Ein Backing Chor und eine gekonnte Rap-Einlage wurden integriert. Danach stand er hochmotiviert am Aufnahme Mikro und sang sein Rhabarber-Lied gekonnt ein.

Der Titel ist auch gleichzeitig ein Werbe Slogan für das bei Jung und Alt beliebte Getränk. Zu Pützchens Markt ist seine CD an seiner dortigen Bierbude erhältlich. Auch einen Anstecker soll es für die ersten 111 Käufer geben. Vom Verkaufspreis von 5,00 EURO wird jeweils 1,00 EURO an das BUNTE HERZ gespendet. Der Refrain, ein wahrer Ohrwurm, ist zur Einstimmung schon mal auf dem Sampler zu hören:

Der Rhabarber lässt sich auch gut trinken

Der Rhabarber lässt alle Sorgen sinken

Der Rhabarber schmeckt uns gut zu jeder Zeit

Der Rhabarber macht uns alle schöner

Ein starkes Duo: Arno Schatz (li) und Frank Rest. Foto: Privat
Die CD ist ab dem 8. September am Stand der Wiesenwirte auf der Marktstraße in Pützchen zu kaufen. Foto: A. Schatz
Arno Schatz (li), sein Team und das Rhabarber-Schätzchen startklar für den 654. Pützchens Markt. Foto: Helmut Müller
Nur frisch geernteter Rhabarber verarbeitet Arno Schatz zu seinem kultigen Rhabarber-Schätzchen. Foto: A. Schatz

Von Null auf Hundert

Das EL HORIZONTE feiert sein 20-jähriges Jubiläum

Beuel-Mitte (hm). Als Kamel Bssissa (53) am 16. Juli 2003 das damals kleine unscheinbare und leerstehende „Lokale“ als sein erstes eigenes Lokal, „EL HORIZONTE“, eröffnete, konnte keiner ahnen wie bedeutsam das Bistro einmal für seine unzähligen Besucher und seine Stammgäste sein wird. Damals hatten die Beueler dem gebürtigen Tunesier „kein halbes Jahr am Zapfhahn und in der kleinen Küche gegeben.“

Die sachkundigen Beueler wurden allerdings eines Besseren belehrt, denn exakt in diesem Zeitraum hatte sich der Nordafrikaner so integriert, dass er aus dem „Bermuda Dreieck“, rund um den Konrad-Adenauer-Platz, nicht mehr weg zu denken war.  

Vom ersten Tag an, hatte er nicht nur ein offenes Ohr für seine Gäste, sondern zeigt bis heute durchgängig seine überragende Hilfsbereitschaft. Sei es bei Anfragen zur materiellen Unterstützung von Beueler Vereinen bei ihren Festen oder mit von ihm organisierten und koordinierten Imbiss- und Getränkeständen bei Straßenfesten, dem Oldtimertreffen, dem Promenaden- oder Bürgerfest aber auch finanziell, als er u.a. den Start des BRÖCKEMÄNNCHE im November 2021 mit einer großzügigen Anzeigenschaltung über mehrere Monate hinweg beispielhaft unterstützte.  

Werner Koch, Vorsitzender der Beueler Gewerbegemeinschaft, der ihn seit 20 Jahren kennt und von ihm im Vorstand unterstützt wird, bezeichnet Kamel als ein Phänomen, das sich nicht beschreiben lässt. Koch: „Ich kenne niemanden, der etwas Negatives über Kamel sagen könnte. Er kennt sie alle und er ist immer und überall irgendwie dabei.“

Beuel ist für den Wirt mit der Tugend nicht nein sagen zu können, zur zweiten Heimat geworden, nachdem er mit 20 Jahren Djerba verließ. Dort hatte er sich dem boomenden Tourismus verschrieben und war als Animateur in einer Hotelanlage tätig, bevor er in Frankfurt im größten Flughafenhotel, dem Sheraton, eine Ausbildung zum Hotelfachmann abschloss und später zur tunesischen Fluggesellschaft Tunis Air am Frankfurter Flughafen wechselte. 

Eigentlich sollte der 20-jährige Jubiläum am Samstag, den 16. Juli 2022 gefeiert werden. Das Fest wurde allerdings wegen der Corona-Pandemie abgesagt und deshalb am 22. Juli mit einem Jahr Verspätung grandios nachgefeiert.

Pünktlich zum Dämmerschoppen mit Imbiss traf Bssissa, chauffiert in einem Oldtimer und Mittelpunkt eines kleinen Festzuges mit dem Beueler Schifferverein, vor dem Bistro ein. Auf einem blau- gelben Teppich wurde der „Beueler Jung“ in sein Lokal eskortiert. Moderiert wurde der Jubiläumsabend von Heike Neumann und Werner Koch, nachdem Käpt´n Reiner Burgunder die von ihm gebackene Geburtstagstorte überreicht und den von ihm um getexteten Lindenberg Song „Mach Dein Ding“ mit dem Refrain: Du machst Dein Ding, egal was die anderen sagen. Du gehst Deinen Weg, ob gerade oder schräg. Das ist egal, Du machst Dein Ding. Egal was die anderen labern, was die Idioten einem raten. Das ist egal, Du machst Dein Ding“, gesungen hatte.

Mit dabei ca. 300 Gäste u.a. mit Vertretungen der Beueler Vereine oder größeren Abordnungen des SV Beuel 06 und der TSV Bonn rrh., die mit einem orientalischen Bauchtanz, vorgetragen von Yasmine Husseini, Trainerin der TSV Bauchtanzgruppe, überraschte.    

Sie alle hoffen, dass das „Horizonte“ weitere runde Geburtstage feiern kann und man dort weiter seinen Ärger loswerden, seine Freude teilen, über Fußball und Sport reden oder Ideen auszutauschen kann.

An der Spitze des kleinen Festzuges marschierte der Beueler Schifferverein. Foto: Max Malsch
Kamel Bssissa konnte um die 300 Gäste beim EL HORIZONTE-Jubiläum begrüßen. Foto: Max Malsch
Da durfte die kultige Jubiläumstorte von Konditormeister Reiner Burgunder nicht fehlen. Foto: Max Malsch
Yasmine Husseini beim Bauchtanz auf dem Beueler Teppich. Foto: Privat

15. Tour der Mirecourt

Fast 500 Kilometer in vier Tagen

Beuel-Mitte (hm). Während am 1. Juli, 218 austrainierte Radsportprofis im spanischen Bilbao auf die 3.125 Km lange Strecke der 110. Tour de France nach Paris geschickt wurden, starteten 10 Tage später am Mirecourt-Platz in Beuel 10 Freizeitradler nach Mirecourt, der Beueler Partnerstadt in den Vogesen.

Tourleiter Thomas Fricke gab in urlaubsbedingter Abwesenheit von Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer und dem Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, Ralf Birkner, den Start zur 15. Tour de Mirecourt frei.  

Täglich werden etwas mehr als 100 Kilometer zurückgelegt. Die Verpflegung während der Etappen und der Gepäcktransport ist durch ein Begleitfahrzeug der Stadtverwaltung sichergestellt. Übernachtet wird in in Gerolstein (Eifel), Perl (Mosel) und Belmes (Vogesen).

„Die Tour ist dieses Mal etwas sportlicher als sonst, wo wir normalerweise fünf Tage zu Verfügung hatten,“ erläuterte Thomas Fricke, der mit seinen Radsportfreunden gerne an den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am 14. Juli teilnehmen möchte, die in Mirecourt am Vorabend statt stattfinden.

Bedingt durch die Flut an Mosel und Ahr vor zwei Jahren, musste die Routenführung geändert werden, da in mehreren Tälern auch das Fahrradwegenetz sehr beschädigt und noch längst nicht alles repariert wurde.

Zur Verabschiedung kamen einige Weggefährten von früheren Touren ans Rheinufer „Ein bisschen wehmütig bin ich schon,“ gestand Petra Hartmann-Sadrina, die schon sehr oft mit ihrem Mann Gereon auf einem Tandem mitgereist war. „Dieses Mal hat es terminlich einfach nicht gepasst“.

Katharina Onderka ist mit ihren 82 Jahren die Chefseniorin und sitzt bereits zum elften Mal im Sattel.

Regina Haunhorst, Vorsitzende des Beuel Partnerschaftskomitees, freut sich, dass die Tour nach der Pandemie weiterlebt und diesmal keine Einschränkungen wie vor drei Jahren beachtet werden müssen, als Fricke nur mit einer kleinen Gruppe unterwegs war. Haunhorst: „Die Tour ist eine der vielfältigen Bausteine in unserer Städtepartnerschaft und hat schon eine lange Tradition.“

Live von der Strecke berichtete Thomas Fricke dem BRÖCKEMÄNNCHE, dass trotz der Hitze alle mit Begeisterung dabei sind und die Gruppe am Donnerstag gesund und unfallfrei, unterwegs von ihren französischen Freunden des Cyclo Club Mirecourt, empfangen wird und man gemeinsam nach Mirecourt radeln kann.

Abschied nach Mirecourt am Beueler Mirecourt-Platz. Foto: Haunhorst
Montag: Auf die Räder und ab nach Mirecourt. Foto: Haunhorst
Mit 82 Jahren zum 11. Mal dabei, Katharina Onderka. Foto: Haunhorst
Dienstag: Start an der Helenenquelle in Gerolstein. Foto: Fricke

Polierte Schätzchen und Altertümchen am Beueler Rheinufer

Beuel Classics lockte nicht nur Oldtimerfreunde an den Rhein

Beuel-Mitte (hm). Nicht nur die blitzsauber polierten Schätzchen auf vier Rädern, sondern auch der Antikmarkt lockte am letzten Sonntag gut 5.000 Besucher zum 10. Geburtstag der Beueler Oldtimerfreunde zu den Beuel Classics und dem Antikmarkt ans Beueler Rheinufer.

Nicht vom Erfolg und starkem Besuch verwöhnt war allerdings der Samstag, der vor allem durch einige starke Regenfälle rund um Bonn die Eigentümer von 60 gemeldeten Oldtimern von einer Anreise abhielt. So waren lediglich 16 Fahrzeuge präsent. Den geplanten Konzertabend mit der Bonner B-Five Bluesband erlebten dann aber doch fast 300 Zuschauer.

Dafür übertraf der Sonntag alle Erwartungen. Gut 100 polierte Oldtimer rollten ab 10.00 Uhr auf das Festgelände zwischen China Schiff und Bahnhöfchen. Das Interesse der Besucher und deren Wunsch mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen war ebenso groß wie der Erfahrungsaustausch der Oldtimerfahrer untereinander.

Die historischen Fahrzeuge standen bis zum Veranstaltungsende auf dem Gelände. Auf die traditionellen Ausfahrten ins Siebengebirge verzichteten die Veranstalter.     

Präsent waren diesmal u.a. verschiedene Porsche– und Mercedes-Typen, der NEOPLAN 122 von Addy Schopp, Traktoren, Jaguars  sowie Chevis und der Mercedes 220 S von Max Malsch, dem Fotoreporter des BRÖCKEMÄNNCHE.

In der nachstehenden Fotogalerie macht er Lust auf ein weiteres Meeting im Juli 2024 und die Classic Cars am 19. und 20. August am Rheinufer in Mondorf.   

Das Fazit von Werner Koch, Sprecher der Oldtimerfreunde: „Ein traumhafter Sonntag! Über 100 super Oldtimer, tolle Antikstände und ein Besucherandrang wie nie zuvor. Ganz Beuel war auf den Beinen.“ MdL Guido Déus, der in einem Simson Duo 4/1 Roadster, ein motorisiertes Krankenfahrzeug, das ursprünglich für gehbehinderte Menschen konzipiert war und mittlerweile einen Kultstatus hat, Platzrunden drehte: „Es war es einfach ein schönes Erlebnis mit vielen tollen Begegnungen und Gesprächen.“

MdL Guido Déus drehte in einem Simson eine Platzrunde. Foto: Krämer-Breuer
Sonne am Sonntag und Beuel traf sich bei den Oldtimern und dem Antikmarkt am Rheinufer. Foto: M. Malsch
Starke Bonner Typen: Hermann Hergarten und seine Drehorgel vor dem Oldtimer von Max Malsch. Foto: M. Malsch
Die Bonner B-Five Band beim Konzert am verregneten Samstag. Foto: W. Koch

BastaLaPasta holt Rom an den Rhein

Beueler Duo rockt das Heimatmuseum

Beuel-Mitte. Für einen Rheinisch-italienischen Sommernachtskonzertabend im lauschigen Innenhof des Beueler Heimatmuseums, hatten die fleißigen Helferinnen und Helfer alles vorbereitet: Pizza, Bruschetta, Vino sowie Schnittchen und Kölsch.

Wegen des Regens musste die Open Air Veranstaltung zwar kurzfristig in die Scheune verlegt werden, aber die zahlreichen Besucherinnen und Besucher sollten ihr Kommen nicht bereuen: BastaLaPasta, ein Beueler Musikduo, bestehend aus dem musikalischen Allrounder, Gregor Kess am Keyboard und Akkordeon, sowie dem Sänger und Texter Bernd Müller begeisterte in einem über zweistündigen Konzert das zahlreich erschienene Publikum und riss es im wahrsten Sinne von den Stühlen. In ihrem Programm „Kölsche Canzoni – Loss mer Auzurro singe!“ enthüllten die beiden – augenzwinkernd – bisher unbekannte musikalische Querverbindungen zwischen urkölschen Liedern und der Musica italiana.

So wies der ehemalige Italienischlehrer Bernd Müller sehr überzeugend nach, dass berühmte kölsche Klassiker einer bisher unbekannten Verdi-Oper entlehnt sind, während der Welthit Volare in Wahrheit Roulade heißt und in einem Kölner Brauhaus komponiert wurde. Und das mit Liedheften ausgestattete Publikum sang aus Leibeskräften in beiden Sprachen mit.

Bezugnehmend auf die Bonner Verkehrswende enthüllten bestens aufgelegten Musiker zudem ein noch streng gehütetes Geheimnis: Die geplante Bonner Seilbahn wird höchstwahrscheinlich einen Zwischenhalt im Beueler Heimatmuseum machen. Und das Lied zum geplanten Projekt hatten sie auch schon parat: In einer Mischung aus rheinischem Frohsinn und mediterranem Temperament heißt es jetzt „Hurra, wir Bonner kriejen bahl en Seilbahn!“. Zur Melodie des italienischen Welthits „Funiculì, Funiculà“ lautet der Refrain:

„Lommer em Sommer fahre hin un her! Bonner, lommer meide der Verkehr! Mir luure he, mir luure do, mir luure he, mir luure do! Ich kann et jar nit jlööve, doch die Seilbahn, die widd wohr.“

Beuel trifft Itali. Foto: Basta la Pasta

KÖLSCHE CANZONI –
LOSS MER AZZURRO SINGE!

Beuel-Mitte (hm). Das Beueler Duo BASTA LA PASTA mit dem musikalischen Tausendsassa, Gregor Kess am Akkordeon und Bernd Müller, Sänger, Texter und pensionierter Gesangs- und karnevalserprobter Italienisch- und Lateinlehrer enthüllen in ihrem Programm „KÖLSCHE  CANZONI – LOSS MER AZZURRO SINGE!“ bisher unbekannte musikalische Querverbindungen zwischen urkölschen Liedern und der Musica italiana.

So auch am 22. Juni um 19.00 Uhr im Museumshof des Beueler Heimatmuseum in der Wagnergasse. Auch hier weisen die beiden nach, dass berühmte Ostermann-Klassiker einer bisher unbekannten Verdi-Oper entlehnt sind, während der Welthit Volare in Wahrheit Roulade heißt und von Jupp Schmitz in einem Kölner Brauhaus komponiert wurde.
Während der 2-stündigen Veranstaltung ist das Publikum zum Mitsingen in beiden Sprachen eingeladen. Vorkenntnisse sind dabei nicht  nötig. Liederhefte zum Mitsingen sind ausgelegt.

Ein musikalischer Sommerabend am Tag nach der Sommersonnenwende mit rheinisch-italienischen Häppchen sowie Vino, Bier und Aqua Minerale.

Die Bonner Seilbahn ist zwar noch nicht fertig, aber das Lied dazu gibt es bereits seit dem Frühjahr 2022 und darf natürlich im Programm nicht fehlen.

So heißt es jetzt „Hurra, wir Bonner kriejen bahl en Seilbahn!“, wenn der rheinische Frohsinn mit mediterranem Temperament verschmolzen wird. Das Original entstand auf der Melodie des italienischen Welthits „Funiculì, Funiculà“, und basiert auf der vor über 140 Jahren am Golf von Neapel gebauten Zahnradbahn, die später durch eine Seilbahn (eine Funicolare), hinauf zum Vesuv ersetzt wurde.

Angelehnt an die angestrebte geplante Verkehrswende heißt es bei BASTA LA PASTA u.a.:

„Lom mer em Sommer fahre hin un her! Bonner, lom mer meide der Verkehr! Mir luure he, mir luure do, Mir luure he, mir luure do! Ich kann et jar nit jlööve, doch die Seilbahn, die widd wohr.“

BASTA LA PASTA empfiehlt sich nicht nur im Heimatmuseum als Vorspeise, Hauptgang oder Dessert sondern auch zu Familien-, Vereins- und Betriebsfesten aller Art sowie für Karnevalsveranstaltungen und als abendfüllendes Mitsingkonzert.

Erste musikalische Eindrücke im eingestellten Video und ausführlich in der BRÖCKEMÄNNCHE Ausgabe am 24. August, wenn das Duo ausführlich vorgestellt und weiter Auftritte angekündigt werden.

Loss mer Pasta esse. Foto: Basta la Pasta
Bernd Müller und Gregor Kess beim Bonnfest. Foto: Basta la Pasta
Auftritt in der Beueler Rheinbrücke. Foto: Basta la Pasta
Beuel trifft Itali. Foto: Basta la Pasta

99 Jahre Damenkomitee St. Josef

Himmlisch jecker Feier-Abend

Nach einer tollen Session feiert das Damenkomitee St. Josef mit Freundinnen und Freunden des Beueler Brauchtums am Freitag, den 2. Juni um 19.30 Uhr im Beueler Pantheon Theater seinen 99. Geburtstag.

Mit dabei sind die Hellijen Knächte un Mägde aus Köln, die in diesem Jahr auch kräftig feiern können. Als Mitbegründer des Kölner Karnevals feiern sie ebenso wie die Beueler Weiberfastnacht 2024 bereits jetzt den 200. Geburtstag. Das Beueler Jubiläum ist auch der Grund warum das Damenkomitee, das zur Kath. Frauengemeinschaft St. Josef – also kfd – gehört und durch seine Aktivitäten zeigt wie vielfältig kirchliches Engagement sein kann, die 100-Jahr-Feier um ein Jahr mit einer Geburtstagsparty, moderiert von Yvonne Willicks, vorgezogen hat.

Mit dabei ebenfalls die Bläck Fööss und die Bonner Band Köbesse. Selbst aktiv sind die Karnevalistinnen mit zwei ihrer besonders schönen Damenkomitee-Nummern.

Seit dem letzten November 2022 sind die Mädels um Präsidentin Brigitte Mohn für Überraschungen gut, sei es mit Mitsingkonzerten im Pfarrheim oder in St. Josef. Der himmlich jecke Feier-Abend soll nun der Höhepunkt werden.

Der reguläre Kartenvorverkauf (25,– € pro Person) startete bereits im April. Noch sind ein paar wenige restkarten unter info@dk-st-josef.de mit Angabe der Postadresse zu ordern, oder an der Abendkasse mit etwas Glück direkt zu kaufen.

50 Jahre Bühnenpräsenz: Die Black Föös. Die neue Formation tritt im Pantheon auf. Foto: Bläck Föös
Seit dem 11.11.2011 Touren „De Köbesse”, durchs Rheinland. Foto: Helmut Müller
200 Jahre im Karneval aktiv: Die Tanzgruppen der „Hellijen Knächte un Mägde“. Foto: Hellijen Knächte un Mägde
Das Damenkomitee St. Josef zeichnet sich durch sein generationen-übergreifendes Miteinander und Engagement für die Beueler Weiberfastnacht aus. Foto: DK St. Josef
Die Betschwestern von St. Josef, als Reitercorps im Weiberfastnachtszug dabei. Foto: Helmut Müller

Traditionelle Mundartmesse und Enthüllung der „Beueler Familie“

Beuel-Mitte (hm). Die traditionelle Mundartmesse, die von Pfarrer Dr. Evertz am 14. Mai als seine letzte Messe für den Schifferverein am Beueler Nepomukplatz gehalten wurde,war mit gut 500 Gläubigen gut besucht.

Der Leitende Pfarrer des Seelsorgebereich an Rhein und Sieg wird am 4. Juni in Beuel verabschiedet, da er Ende August in den wohlverdienten Ruhestand geht.

Im Anschluss an die Mundartmesse, die wegen der Vorbeifahrt eines U-Boot Transportes unterbrochen wurde, segnete er das Ensemble der Beueler Familie (siehe Artikel in der aktuellen Ausgabe des Bröckemännche).

Der Gottesdienst, den Pfarrer Evertz seit Beginn seiner Tätigkeit in Beuel, in unverfälschtem Rheinisch zelebriert, wurde mit Texten von Wolfgang Schebben und von Hermann Hergarten auf der Drehorgel begleitet.

Die Predigt, einer der Höhepunkte der Messe, hielt Dr. Evertz auf rheinisch. Musikalisch umrahmt wurde die Messe von der Beueler Stadtkapelle unter der Stabführung von Frank Wagner sowie der Schola an St. Josef & Paulus Bonn-Beuel unter der Leitung von Michael Bottenhorn.

Die Kollekte bei dieser Messe wird für die Umgestaltung des Josef-Platzes an der St. Josefkirche zur Verfügung gestellt. Diese Umgestaltung ist ein Abschiedsgeschenk der Beueler Vereine an den scheidenden Pfarrer.

Käpt’n Reiner Burgunder berichtete nach der Enthüllung über die Idee, die zu dieser Skulptur geführt hat, die geschichtliche Entwicklung der Entstehung sowie die Bedeutung der Bronzefiguren.

Landtagsabgeordneter Guido Deus stellte das Engagement des Schiffervereins dar, ging auf die zu Ende gehende Ära von Dr. Evertz ein, in dem er nicht nur auf die besondere finanzielle Unterstützung dieser Aktion durch das Land Nordrhein-Westfalen hinwies sondern auch berichtete, dass von der Idee des Projektes „Beueler Familie“ bis zu dessen Realisierung 23 Jahre ins Land gegangen seien.

Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer schloss sich an und verwies auf die Förderung dieses Kunstwerkes durch den Stadtbezirk Beuel und outete sich, dass für ihn die Wäscherin die wahre Heldin der damaligen Zeit war. Die Nachfrage, wo denn dat Mädche sei wurde von Käpt’n Burgunder wie folgt beantwortet:
„Das nächste Projekt ist schon in Planung. Am Nepomuk-Denkmal ist ein weiteres Ensemble geplant: „Dat Mädche und de „Stitze Männ“. Wann es realisiert werden kann hängt von der Finanzierung ab.“ Mehr zum Stitze Männ hier:

Der Stitze Männ – ein Beueler Original

Anders als der Name vermuten lässt, ist der Stitze Männ eine Frau, die sich im Leben wie ein Mann behauptet, bis ins hohe Alter furchtlos jeden Kampf aufgenommen hat und dabei stets Sieger geblieben ist.
Der Name der Kultfigur geht darauf zurück, dass die Frau ihrem Vater den verstorbenen Sohn ersetzen und ihn so vor Kummer bewahren wollte. So blieb sie auch über den Tod des Vaters hinaus der Stitze Männ. Drei Jahre vor Ende des 19. Jahrhunderts trat der Stitze Männ in die Reihen des Damenkomitees ein und übernahm dort sehr bald die Leitung der Weiberfastnacht.

Pfarrer Evertz zelebriert die Mundartmesse.
Wolfgang Scheppen (Mitte) begleitete Die Messe Pfarrer Evertz und Käpt´n Burgunder stimmte bei den Fürbitten mit ein.
Enthüllung der Beueler Familie
Die Beueler Familie am Hochwasserdeich

Bürgerverein Vilich-Müldorf mit dem Bonner Klima-Preis ausgezeichnet

Bonn (hm). Große Freude im Gobelinsaal des Alten Rathauses: Bei der Verleihung des ersten Bonner Klima-Preises am gestrigen zeichnete Oberbürgermeisterin und Schirmherrin Katja Dörner vier Bonner Gruppierungen für ihr gemeinschaftliches Engagement für den lokalen Klimaschutz aus. Den ersten Platz erzielte der Bürgerverein Vilich-Müldorf mit seinem innovativen Projekt „Klimatag und Klimatopf“.

Katja Dörner, die sich sich über die große Resonanz beim erstmalig verliehenen Klima-Preis freute betonte, dass das Engagement der Stadtgesellschaft auf Bonns Weg zur Klimaneutralität bis 2035 von besonderer Bedeutung sei.

Eine neunköpfige Jury aus Stadtgesellschaft und Verwaltung hatte die schwierige Aufgabe übernommen, aus 23 eingereichten Bewerbungen die besten auszuwählen. Aufgrund der Vielfalt und Qualität der Bewerbungen vergab die Jury sogar zwei dritte Plätze.

Der Bürgerverein Vilich-Müldorf wurde mit „Klimatag und Klimatopf“ mit dem ersten Preis und 3.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Klimatag und Klimatopf sind feste Bestandteile der Aktionen des Bürgervereins und verbinden Informationen, Bildungsangebote, Einzelberatungen und Aktionen auf lokaler Ebene (mehr hierzu im beigefügten Video).

Vorstandsmitglied Dr. Joachim Clemens erklärt das Erfolgsrezept des Bürgervereins, dessen Mitglieder in wenigen Jahren von unter 300 auf fast 500 Mitglieder gestiegen sind: „Darauf sind wir sehr stolz und denken, dass gerade die Klimaaspekte in der Vereinsarbeit einen wesentlichen Anteil dazu beigetragen haben.“

Der zweite Preis und damit 1.500 Euro Preisgeld ging an die Schülervertretung der Gesamtschule Bonn-Beuel mit ihrem Projekt „CarFreiTag“, der erstmals am 2. Dezember 2022 stattfand. Ziel ist es, autofahrenden Menschen zu zeigen, dass sich Schüler weniger Autoverkehr, insbesondere rund um die Schule, wünschen. Parkplätze und Rondell an der Schule werden an diesem Tag mit selbstgemalten Bannern gesperrt. Alle Menschen, die ohne Auto kamen, erhielten Obst als Dankeschön. Wer mit dem Auto kam, konnte dennoch durchfahren, bekam aber einen Flyer überreicht und wurde gebeten es beim nächsten Mal anders zu machen. Die zwei dritten Preise und je 500 Euro Preisgeld gingen an das Umweltmanagement „Grüner Hahn“ der Evangelischen Johanniskirchengemeinde Bonn-Duisdorf sowie den Entsorgungsbetrieb Hündgen und die Unternehmer um den Standort Broichstraße 76 mit ihrem Projekt „Green Deal Area.

Hintergrund zum Bonner Klima-Preis

Der erstmalig ausgerufene Bonner Klima-Preis rückt diejenigen in den Mittelpunkt, die sich schon heute in ihrer Freizeit oder beruflich für Klimaschutz in Bonn engagieren und damit ein Stück zum Ziel der Klimaneutralität Bonns beitragen. Der Fokus des Bonner Klima-Preises liegt dabei auf Gruppen-Projekten, die direkt oder indirekt zur Reduktion von Treibhausgasen in Bonn beitragen. Weitere Informationen gibt es unter www.bonn.de/klima-preis.

Der Bürgerverein Vilich-Müldorf war mit Thomas Metz, Kristin Mehler, Dr. Joachim Clemens und Thomas Becker (v. li.) bei der Ehrung anwesend und wurde von OB Katja Dörner (Mitte) in Anwesenheit von Jury Mitglied Daniela Baum (2. v. re.) ausgezeichnet. Foto: Sascha Engst
Der 2. Platz ging an die Schüler der IGS Beuel mit Lehrer Richard Kneuper, der das Konzept mit den Schülern erarbeitet und umgesetzt hatte. Foto: Sascha Engst
Die Firma Hündgen mit Winfried Hündgen (re.) nutzt in Beuel u.a. eine PV-Anlage auf den Hallendächern und eine biobasierte Vergaseranlage zur besseren Nutzung von Rest-Stoffen aus dem Recyclingprozess. Foto: Sascha Engst
Die Preisträger des 1. Bonner Klimapreises. Foto: Sascha Engst

Video: Bundesstadt Bonn

Musikalisches Wiedersehen im Wirtshaus

Beuel-Mitte (hm). Erinnerungen ohne Ende, als Franz Wahl, Bonner Musiker Urgestein und ab 1980 über 20 Jahre lang Gitarrist und Moderator der Bonner Mundartgruppe „De Junge“, seinen 75. Geburtstag im Beueler Wirtshaus „Zur Rheinbrücke“ feierte.

Zuvor trat er bereits in den 60er Jahren mit seinen ersten Bands im „Schützenhof“, „Bus-Stop“ und „1600 Club“ in Bonn auf. Seine Musikkarriere führte den Ur-Bonner sogar nach Peking.

Verständlich, dass an diesem Abend u.a. auch die alten Weggefährten, Ali Stolle und Richard Hengst, zwei der Mitbegründer der Band, „De Junge“ anwesend waren, die sich 2001 auflöste.

2013 wollte er es gemeinsam mit Gregor Kess, Georg Palmersheim und Hans Jansen noch mal wissen. Sie gründeten die Band Drei.1 und gingen bis kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie sowohl im Karneval, als auch bei Straßen- und Vereinsfesten an den Start.

Seine Initiative „Opstonn on Singe“ gegen rechte Gewalt, die er ins Leben rief, konnte infolge der Corona-Pandemie noch nicht so umgesetzt werden wie es sich die Gründungsversammlung unter der Schirmherrschaft des damaligen Bonner OB Ashok Sridharan im Februar 2020 gewünscht hatte.  

Der Ex-OB gehörte neben Heinz Ossenkamp (Senat der Wirtschaft), seine alten Nachbarn und Freunde, Ferdi Kösters und Karl Josef Schneider, allesamt mit Partnerinnen, Wolfgang Rutsch und Frank Rest (Musiker, Produzenten und Komponisten des Labels Little Crocodile Records, Gregor Kess und Georg Palmersheim (ex dieDREI.1), Anja Erhard und Silvia Smolka (Gesangsduo Schokolädcher), Susanne Riemer und Willi Geschwind (Susanne Riemer Duo) und dem Ex-Frontsänger der Junge, Frank Henseler, deren Gitarristen Günter Woititzka, ebenfalls mit Partnerinnen, zu den geladen Gästen des nostalgischen Musikantentreffs.

Das Susanne Riemer Duo, ihre aktuelle CD ist für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert, überraschte mit einem musikalischen Live-Auftritt und richtig emotional wurde es dann als De Junge auf die Bühne gingen und den Gästen ein paar Lieder live aus ihrem damaligen Repertoire sangen.

„De Junge“ vor ihren emotionalen Auftritt (v. li.) Ali Stolle, Franz Wahl, Günter Woititzka, Frank Henseler und Richard Hengst. Foto: F. Rest
Frank Rest, Gregor Kess und Klaus Rutsch gehörten zu den Gratulanten. Foto: Privat
Gemeinsam noch aktiv. Frank Rest (li.) und Franz Wahl unterstützten mit ihrer Spenden-CD „Der Himmel muss noch warten“, erschienen bei Little Crocodile Records die Bonner Initiativen, „Zosamme stonn – vun Hätze“ des Verein für Gefährdetenhilfe (VFG) und die Aktion „Weihnachtslicht“ des General Anzeigers. Foto: Privat

Neues Motto für die Beueler Jubiläums-Weiberfastnacht gesucht!

Beuel-Mitte (hm). Nach Karneval ist vor Karneval und erst recht, wenn im kommenden Jahr 200 Jahre Beueler Weiberfastnacht vor der Tür stehen. So tagte gleich nach Aschermittwoch der Steuerungskreis Weiberfastnacht 2024 bei seiner ersten Sitzung im Beueler Rathaus.

Das Rahmenprogramm steht bereits. So findet die eine Geburtstagsparty mit den ersten Alaaf Rufen am 10.  November, also einen Tag vor der offiziellen Sessionseröffnung, im Beueler Brückenforum statt. Ohne Festreden aber mit bekannten Bands und Tanzgruppen. Eine Party, organisiert von Rico Fenoglio, der 2006 gemeinsam mit Ina Harder, Obermöhn der Beueler Damenkomitees, den Bonner Karneval, als Prinz Rico I und Bonner Ina I., repräsentierte. Vorgezogen auf den 17. November, wird die Proklamation der neuen Wäscherprinzessin. Grund ist die Kürze der kommenden Session, die bereits am 14. Februar (Aschermittwoch) endet. Zuvor soll dann am 8. Februar das Beueler Rathaus von der 64. Wäscherprinzessin gestürmt werden.

Wer zum Jubiläum den Weiberfastnachtszug zum Rathaus führt und zuvor am 11.11. auf dem Bonner Marktplatz als Jubiläums-Wäscherprinzessin vorgestellt wird, ist ebenso wie das Sessionsmotto noch unbekannt. Für das repräsentative Amt liegen der Findungskommission bereits mehrere Bewerbungen vor. Verkündet wird der Name der neuen Tollität noch vor Ostern.

Das Sessionsmotto hingegen sollen die Freunde der Beueler Weiberfastnacht bestimmen So bittet der Arbeitskreis Beueler Weiberfastnacht um kreative und begeisternde Vorschläge für die Jubiläumssession. Wünschenswert ist ein Bezug zum 200-jährigen Jubiläum der Beueler Weiberfastnacht.

Derjenige Einsender, dessen Vorschlag die Zustimmung erhält, wird mit Begleitung zur Proklamation der Wäscherprinzessin am Freitag, 17. November eingeladen. Vorschläge werden bis zum 15. März per E-mail an: bezvst.beuel@bonn.de erbeten.

Das große Finale des Jubiläumsjahres ist für Donnerstag, 7. September im Bayern-Zelt auf den Marktwiesen am Vortag der Markteröffnung des 654. Pützchens Markt mit 3.000 Gästen geplant. Diesen wird ein Jubiläumsprogramm für alle Generationen angeboten.

Die Krönung im Jubiläumsjahr, der Rathausschlüssel für die neue Wäscherprinzessin, die noch vor Ostern nominiert wird. Foto: Marion Müller-White
Mitmachen und das neue Sessionsmotto bis zum 15. März einsenden. Foto: Beueler Weiberfastnacht
Wer schwebt am 17. November als Nachfolgerin von Lena I. ins Brückenforum ein. Foto: Arno Schatz

400 Kilometer in vier Tagen

Beuel (hm). Zum 14. Mal können maximal 15 Radsportfreunde in vier anspruchsvollen Radetappen in die Vogesen radeln. Am Montag, 10. Juli, gibt Tourleiter Thomas Fricke den Start am Beueler Rathausvorplatz frei.

Teilnehmen können Personen, die sich fit genug fühlen, um täglich durchschnittlich 100 Kilometer sportlich Fahrrad zu fahren, wobei zwischendurch auch einige Steigungen zu bewältigen sind. Die Verpflegung während der Etappen und der Gepäcktransport werden durch ein Begleitfahrzeug sichergestellt. Übernachtet wird in Doppelzimmern einfacher Hotels in Gerolstein, Perl (Mosel) und Belmes (Vogesen).

Donnerstags wird die Gruppe von ihren französischen Freunden des Cyclo Club Mirecourt, unterwegs empfangen und nach Mirecourt begleitet. Am Vorabend des französischen Nationalfeiertages wird dort in den Abendstunden ein großes Feuerwerk abgebrannt.

Am Nationalfeiertag selbst fahren die Beueler Radler der Gruppe von „Radeln ohne Alter“, die bereits am 2. Juli in Beuel gestartet sind auf dem letzten Teilstück nach Mirecourt entgegen und begleiten sie in die Partnerstadt. Der Verein Radeln ohne Alter Bonn e.V. unternimmt ehrenamtlich Rikscha-Fahrten mit Seniorinnen und Senioren sowie mit Menschen, die nicht mehr selber in die Pedale treten können. Für beide Seiten ist es eine Bereicherung – und manchmal werden aus Unbekannten Freunde.

Am Samstag, den 15. Juli findet noch einmal ein gemeinsamer Ausflug mit dem Radclub Mirecourt statt. Sonntags, geht es im Bus gemeinsam mit der Gruppe von Radeln ohne Alter zurück nach Beuel.

Bei einem Treffen, voraussichtlich im April, werden die Rahmenbedingungen der Radtour abgestimmt. Interessierte können sich bis zum 15. März bei Thomas Fricke, Tel. 0171/7725905 oder per Mail an Pitti67@web.de sowie in der Bezirksverwaltungsstelle Beuel bei Elke Kiesel, Tel. 0228/774902 oder elke.kiesel@bonn.de informieren.

Am 10. Juli starten die Radler am Beueler Rathaus nach Mirecourt. Foto: Privat
Erste Station ist das Rathaus in Gerolstein, Dort werden die sportlichen Beueler vom Bürgermeister begrüßt. Foto: Privat
Begrüßung durch den Cyclo Club Mirecourt und gemeinsame Weiterfahrt zu Etappenziel. Foto: Privat
Erster Umtrunk nach der Ankunft in Mirecourt. Foto: Privat

Proklamation und Festakt zum
60. Jahrestag des
Élysée-Vertrages

Emotionale Momente, Musik, und ein fröhliches Miteinander

Bonn (hm). „Ich freue mich sehr, heute gemeinsam mit Ihnen diesen Festakt zum 60. Jahrestag des Élysée-Vertrags zu feiern. Als Bezirksbürgermeisterin des Stadtbezirks Beuel bin ich stolz, dass auch unsere Städtepartnerschaft mit Mirecourt schon seit über 50 Jahre ein so lebendiger Mosaikstein der deutsch-französischen Freundschaft ist,“ so begrüßte die Beueler Bezirksbürgermeisterin, Lara Mohn, die Festgäste im voll besetzten Saal des Institut français. Auch die Bürgermeisterin der Bundesstadt, Melanie Grabowy, betonte sie, die Wichtigkeit von Begegnungen aus beiden Städten und Nathalie Babouhot, stellvertretende Bürgermeisterin aus Mirecourt, war sich mit ihren Amtskolleginnen einig, dass der Élysée-Vertrag ein Meilenstein in der deutsch-französischen Freundschaft darstelle.

Allerdings ging die Entstehung der Städtepartnerschaft zwischen Beuel und Mirecourt nicht auf den Élysée-Vertrag von 1963 zurück, sondern der Glockentausch der beiden Gemeindekirchen hatte die Städte zusammengeführt und die Partnerschaft begründet.

Babouhot: „Aber zweifellos hat uns diese vor 60 Jahren entstandene Zusammenarbeit in unseren Aktionen, den Projekten der beiden Partnerschaftskomitees und vor allem in unserer tiefen und aufrichtigen Freundschaft bestärkt. Nicht einmal der Covid konnte unserer Freundschaft etwas anhaben.“ Axel Voss, Bonner Europaabgeordneter zeigte sich begeistert von dem Engagement in der Städtepartnerschaft und der Tatsache, dass ein so schönes Fest für das 60. Jubiläum des Élysée-Vertrages organisiert wurde.

Der Festakt im Institut français wurde von den Komitees gestaltet. Aus Mirceourt war das Blasorchester „Harmonie“ angereist, was unter anderem einige Stücke mit Elisa und Robert Wittbrodt, jeweils auf Geigen die in der Geigenstadt Mirecourt gefertigt wurden, bespielt, nachdem der Kinderchor der Grundschule „Ecole de Gaulle-Adenauer“ die Feierstunde eröffnet hatte.

Vier Schülerinnen der Jahrgangsstufe Q1 des Kalkuhl-Gymnasiums präsentierten zweisprachig den Élysée-Vertrag, berichteten über die Städtepartnerschaft Beuel-Mirecourt sowie über eigene Erfahrungen beim Schüleraustausch. Musikalisch unterstrichen durch die „Harmonie“ aus Mirecourt, spielten Elisa und Robert Wittbrodt das Lied „Unser Stammbaum“ von den Bläck Fööss. Ein sehr emotionaler und wunderbarer Abschluss der gelungenen Veranstaltung.

Angekommen war die Delegation aus den Vogesen am Vorabend zur Proklamation der Wäscherprinzessin Lena I. Am Samstagvormittag wurden anstehende Termine abgesprochen, eine Führung durch Beuel angeboten und im Heimatmuseum die neu gestaltete „Mirecourtecke“ besichtigt.

Beim Empfang der Wäscherprinzessin gratulierten die Komiteevorstände zum gelungenen Auftakt der Session und die „Harmonie“ spielte ein Ständchen. „Wir sind absolut begeistert von diesem Wochenende,“ strahlte die Vorsitzende des Beueler Komitees, Regina Haunhorst, die viel Unterstützung von ihren Mitgliedern, dem Komitee aus Mirecourt und auf finanzieller Ebene von der Stadt Mirecourt, der Bundesstadt, dem Stadtbezirk Beuel, dem Institut français und dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds bekam.

Die Komitees bei der Proklamation von Lena I. Foto: A. Schatz
Beim Festakt (v.li.): Direktor des Instituts français Dr. Matthieu Osmont, Lara Mohn, Bernard Schmitt, Nathalie Babouhot, Hildegard Heinzle (Leiterin der Ecole de Gaulle-Adenauer), Bürgermeisterin Melanie Grabowy, Thomas Fricke und Regina Haunhorst. Foto: Frommann
Empfang von Wäscherprinzessin Lena. I. mit musikalischer Unterhaltung durch das Blasorchester Harmonie. Foto: Haunhorst

Sternsingeraktion und neues Projekt im Seelsorgebereich

Beuel. „Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg!“ Das sangen am vergangenen Wochenende wieder die Sternsinger, die im Seelsorgebereich an Rhein und Sieg zwischen Beuel-Mitte und Vilich-Müldorf unterwegs waren. 40 Kinder sandte St. Josef und Paulus in Beuel aus, 28 Kinder waren für St. Joseph in Geislar unterwegs, 14 Sternsinger in Vilich-Müldorf und in Vilich stand ein Team aus vier Sternsingern vor den Vilich-Arkaden. Teilweise besuchten die Kinder die Häuser, andere standen vor dem Markt, der Kirche und den Arkaden und boten den Segen zum Mitnehmen an. Auch das Krankenhaus in Beuel sowie das Rathaus Beuel und Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn bekamen den Segen gebracht.

Dabei konnten die Sternsinger und Sternsingerinnen in den vier Gemeinden 20.000 Euro für die bundesweite Aktion sammeln, deren Motto in diesem Jahr „Kinder stärken – Kinder schützen“ ist und bei der 2023 Hilfsprojekte in Indonesien besonders im Vordergrund stehen.

Beendet wurde die diesjährige Sternsingeraktion am 2. Januarwochenende durch die Sternsinger von St. Maria und Clemens in Schwarzrheindorf vor der Cafeteria des Tentenhauses und vor dem Edeka in der Jahnstraße zum Mitnehmen. Der Segen wurde auch auf dem auf dem Parkplatz vor der Arnold- von-Wied-Schule und vor Edeka in der Clemensstraße erteilt.

Ein neues Projekt im Rahmen der Aktion Neue Nachbarn bietet der Seelsorgebereich An Rhein und Sieg. Immer montags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr an. Dann heißt es: „Hinein in die warme Stube.“ Im Familienzentrum St. Paulus in der Siegburger Str. 75 kann jeder, der mag vorbeikommen, einen Kaffee oder Tee trinken, sich aufwärmen und sich über Angebote im Familienzentrum informieren oder einfach mit anderen ins Gespräch kommen.

Aussendung der Sternsinger in St. Josef. Foto: Pohlmann
Der Segen zu Mitnehmen am Beueler Rathausvorplatz. Foto: Pohlmann
Den Segensspruch am Beueler Rathaus empfing Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn. Foto: Pohlmann

Lebendige Adventskalender im Beueler Stadtbezirk

Beuel-Mitte. Bereits im vergangenen Jahr konnte er in den teilnehmenden Geschäften in Beuel, Bad Godesberg und Hardtberg entdeckt werden – der „Lebendige Adventskalender“ des lokalen Einzelhandels.

Auch in diesem Jahr wird es in jedem der drei Stadtbezirke wieder eine eigene Ausgabe geben. Erhältlich sind die kostenlosen Kalender ab sofort in den teilnehmenden Geschäften: HimalayaCrafts, fraubrandt ‐ conceptstore, Bücher Bartz, FritzElly’s, Bioladen MoMo GmbH, La Vie, Hair-Studio-Stasch,  Struck, Optik Kamphues, TCHIBO Shop, herzkammer & FRIENDS, LiMa’s fairpackte Welt, Der Kaffeeladen, Lena’s Raum, Schafgabe, Veedels Apotheke, Nina & Co, Scherentanz, Junges Theater Bonn, Juwelier Klein, Theater Marabu, Augenoptik Rätze, Optik Jahn, Alnatura und Plan B Sports.

Zusätzlich werden sie mit der Hauspost an die Haushalte in direkter Nähe zu den Stadtbezirkszentren verteilt. Vom 1. bis 24. Dezember verstecken sich hinter den Türchen der Adventskalender attraktive Rabattaktionen sowie Gutscheine und Geschenke der Händler. Unter der Organisation des Zentrenmanagements wurde der „Lebendige Adventskalender“ gefüllt. 

„Ich freue mich, dass wieder so viele Teilnehmende des lokalen Einzelhandels, aber auch aus Kunst, Kultur und weiteren Branchen im Kalender dabei sind“, so Zentrenmanagerin Sophie Büchner, die hofft, dass die Menschen ihre Geschenke auch durch den Adventskalender in den Geschäften vor Ort besorgen, anstatt alles im Internet zu bestellen und weist darauf hin, dass die persönliche Beratung vor Ort wichtig ist. 

Arnulf Marquardt-Kuron vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn: „Es ist toll, dass die Aktion letztes Jahr schon gut angekommen ist und sie auch dieses Jahr wieder umgesetzt wird. Das verschafft dem lokalen Einzelhandel Sichtbarkeit.“

Finanziert wird die weihnachtliche Aktion, ebenso wie auch das Zentrenmanagement, über das Förderprogramm „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ der Landesregierung Nordrhein-Westfalen.

Seit dem 19. November liegt auch der Beueler Adventskalender in den teilnehmenden Geschäften (siehe Artikel) aus. Foto: Stadt Bonn

Beueler Schiffer-Verein auf Kreuzfahrt

Beuel (hm). Vierzehn neue Mitglieder, unter ihnen einige Jungmatrosen und Schiffsmädchen, die den Verein verjüngen, wurden bei der traditionellen Jahresabschlussfahrt in den Verein aufgenommen und mussten, so wie es die Satzung vorschreibt, aus der „Nöös“, einem Scheffel, mit dem in früheren Zeiten das Wasser aus dem Schiff geschaufelt wurde, trinken. Mit der Verleihung der Anstecknadel sind diese ab sofort vollwertige Mitglieder der Beueler Schiffer.

210 Schifferschwestern und -brüder waren der Einladung von Käpt’n Reiner Burgunder gefolgt und stachen auf der „Rheinprinzessin“ zur Rheinkreuzfahrt „in See“.

Nach Kaffee und „Rheinischer Apfelkuchen mit Sahne“ brachte ein Udo-Jürgens-Double 45 Minuten lang die Kreuzfahrer mit seinen Hits wie „Bitte mit Sahne“ „Griechischer Wein“ „Anuschka“ oder „Immer wieder geht die Sonne auf“ in Schwung. Dabei ließ er es sich dann auch nicht nehmen im weißen Bademantel, frappierend echt an Udo Jürgens erinnernd zu singen, dass er noch niemals in New York war. Dafür ging es aber auch für ihn nach Linz, dem Wendpunkt der beliebten jährlichen Saisonabschlussfahrt.

Nach der langen Coronapause, die letzten Fahrten fielen aus, hatte die Schifferfamilie endlich wieder Zeit gemeinsam ein paar schöne Stunden zu verbringen. Dazwischen immer wieder beste Unterhaltung mit Peter Paschek, der den Bonner als Teil von Willi Bellinghausens „Dancing Sound“ bekannt ist.

Alle Fotos: P. Burgunder, Double-Bild-Collage: H. Müller

Eine typisch Beueler Schifferfamilie mit drei Generationen auf Kreuzfahrt. Foto: P. Burgunder
Der Auftritt des Udo-Jürgens-Double, erinnerte an nicht nur mit dem legendären weißen Bademantel an den 2014 verstorbenen Sänger, Komponist und Pianisten. Foto: P. Burgunder
Der Beueler Schiffer-Verein bei Kaffee und Kuchen auf Großer Fahrt. Foto: P. Burgunder

Teilen verbindet

Ein besinnlicher Abend im Pantheon

Beuel-Mitte. Unter dem Motto „Teilen verbindet – die Bedeutung des Martinsbrauchtums heute“ findet am 1. November 2022 – Allerheiligen – um 18 Uhr im Pantheon zum dritten Mal ein Beueler Abend statt.

Das Programm gestalten die Sängerin MAKEDA mit Ensemble, die Kabarettistin Anka Zink und das Bonner Saxophon Ensemble. Moderatorin ist Jasmin Lenz von Radio Bonn/Rhein-Sieg. Kaufkarten zum Preis von 10 Euro plus etwaiger Vorverkaufsgebühr sind erhältlich über www.pantheon.de! 

Die Veranstaltung wird gefördert durch das NRW-Förderprogramm NEUSTART.MITEINANDER!

An diesem heiter-besinnlichen Allerheiligen-Abend kurz vor Beginn der Martinswoche in Beuel wird an das Erbe des Heiligen Martin erinnert. In kurzen Gesprächen werden aktuelle Projekte vorgestellt, die das Motto des Heiligen Martin „Teilen verbindet“ aktuell und ganz konkret veranschaulichen: Nelly Grunwald, Geschäftsführerin VFG und Hans-Joachim Fandel; Katja Birkner, Vorsitzende Kulturtafel Bonn e.V. und Dr. Stephan Kern als der Heilige Martin.

Musikalisch werden die Besucher der nunmehr dritten Veranstaltung von der Sängerin und dem Bonner Saxophon Ensemble.

 Makeda gehört zu den bekanntesten Musikerinnen Bonns. Mit ihrer Band „Steal a taxi“ war sie 2015 Kulturbotschafterin der Stadt Bonn beim Internationalen Musikfestival in der Partnerstadt Chengdu/China. 2019 belegte sie beim Vorentscheid des Eurovision Song Contest den zweiten Platz. Im gleichen Jahr sang sie beim größten deutschen Sportevent, der Formal 1 auf dem Hockenheimring. Aktuell arbeitet sie an ihrem ersten Solo-Album.

Das Bonner Saxophon Ensemble besteht seit 19 Jahren und ist ein fester Bestandteil der Bonner Musikszene geworden. Je nach Anlass und Arrangement kommen alle Saxophone vom Sopranino bis zum Bass zum Einsatz. Das Repertoire reicht vom Barock bis zu aktuellen Titeln.

Lach-Yoga für das Gehirn ist angesagt wenn Anka Zink die Bühne betritt.  Als Kennerin der menschlichen und zwischenmenschlichen Krisen und Katastrophen stellt sie alle ihre Sinne auf Empfang und reflektiert die Welt entschlossen. Ihre gewonnenen Erkenntnisse schießt sie im Sekundentakt humorvoll heraus.

Sie ist eine moderne Frau mit Format, die ein beglaubigtes Dokument über ihr erfolgreich abgeschlossenes soziologisches Studium vorweisen kann, und mit ihren Querfeldein-Feldstudien durch den urbanen Dschungel längst den Comedy-Hochsitz mit ihrer Zivilcourage erobert hat.

Moderiert wird der Abend von Jasmin Lenz von Radio Bonn/Rhein-Sieg. Neben ihrem Heimatsender vertrauen auch 1Live, RTL, n-tv, Radio NRW und der DuMont Verlag sowie zahlreiche Veranstalter auf ihre Fähigkeiten als Moderatorin, Sprecherin, Reporterin und Redakteurin.

Anka Zink mit Hätz und Siel bei der Beueler Weiberfastnacht am Start
Jasmin Lenz moderiert den kurzweiligen Abend im Pantheon
Makeda, die Bonner Kulturbotschafterin zu Gast im Pantheon
Das Bonner Saxophon-Ensemble besteht seit 19 Jahren, und ist ein fester Bestandteil der Bonner Musikszene geworden

BONNEUM-Standort Beuel wurde eingeweiht

Beuel-Mitte (hm). In enger Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln und weiteren nationalen und internationalen Partnern hatte das Schulamt der Stadt Bonn bereits am 25. August 2020 das innovative Zentrum „BONNEUM digital“ entwickelt.

Das Bonner Leuchtturmprojekt BONNEUM ermöglicht Kindern und Jugendlichen entlang der Bildungskette – von der Kita über Grundschule und weiterführende Schule – forschendes und entdeckendes Lernen in den MINT-Themenfeldern. Zudem dient es als Zentrum für Aus-, Fort- und Weiterbildung von Erziehern und Pädagogen.

Im Medienzentrum der Stadt Bonn an der Riesstraße 9 wurden hierzu zwei Schulungsräume, ein PC-Raum und ein Büroraum eingerichtet, sowie eine komplett neue Daten-Infrastruktur nach neuesten Standards installiert.

Zwei zentrale Forscherwerkstätten und acht „Satelliten“

Zusätzlich wurde im Mathematik-Zentrum (MathZe) an der Limpericher Straße in Beuel ein flexibler PC- und Schulungsraum, ebenfalls mit neuer Daten-Infrastruktur, für Schülerinnen und Schüler als Außenstelle hergerichtet. Dieser bietet die Möglichkeiten der Digitalisierung die Kinder und Jugendliche selber forschend für sich entdecken wollen: Coding, Roboting, Programmierung, Umgang mit digitalen Endgeräten und Medien.

Ausgehend von diesen zwei Zentren haben sich an acht dezentralen Standorten lokale Bildungsnetzwerke, so genannte „Satelliten“ im Stadtgebiet Bonn, jeweils bestehend aus einer Kita, einer Grund- und einer weiterführenden Schule zusammengeschlossen. In Beuel sind dies: Die Kitas St. Adelheid, Sonnenpänz, und Rothkäppchen, sowie die GGS Om Berg und die IGS Bonn-Beuel.

Anlässlich der Bonner Bildungswoche vom 26. bis 29. September wurde zu Auftakt der zweite außerschulische Lernort des BONNEUM am Standort Beuel in der Rölsdorfstraße 20 (ehemalige Realschule Beuel) von Oberbürgermeisterin Katja Dörner gemeinsam mit zahlreichen Gästen feierlich eingeweiht. „Wir wollen gemeinsam das Beste für die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt und jungen Menschen entlang der Bildungskette, also von der Kita über die Grundschule bis zur weiterführenden Schule, forschendes und entdeckendes Lernen ermöglichen“, sagte Katja Dörner.

Sie lobte das Projekt zudem als „Musterbeispiel für eine gelungene und aktiv gelebte staatlich-kommunale Verantwortungsgemeinschaft. Sie dankte den  engagierten Förderern für „ihr Herzblut, ihren Einsatz und Enthusiasmus für das Projekt BONNEUM“.

Mit wieviel Begeisterung  Kinder und Jugendliche das BONNEUM schon jetzt tatsächlich leben, zeigten Schüler und Schülerinnen der Grundschule Om Berg und des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums in zwei Experimenten, der Sektkorken-Brause und Unterdruck im Wasserglas.

BONNEUM in all seinen Facetten zu entdecken

Die Eröffnung des BONNEUMs markierte zugleich den Start der Bildungswoche Damit wird das Projekt BONNEUM offiziell für Kitas, Schulen sowie alle Interessierte vorgestellt. In verschiedenen Workshops können Lernarrangements vor Ort in den Forscherwerkstätten ausprobiert werden. Beteiligte Schulen und Kitas haben hier mit viel Engagement Veranstaltungen vorbereitet.

So fand am 27. September in der Beueler Grundschule Om Berg eine Luft und Holzwerkstatt für Eltern und Kinder statt.

Ergänzt wird das Programm von Diskussionsrunden und Vorträgen. Zahlreiche weitere Informationen zum Aufbau des Projekts, Beteiligungsmöglichkeiten und Veranstaltungen finden Interessierte auf der neuen Internetseite zu BONNEUM unter www.bonn.de/bonneum.

OB Katja Dörner startet eine mit Wasserstrahl und Druckluft angetriebene Rakete. Foto: S. Engst Stadt Bonn
OB Katja Dörner und Boris Preuss, Abteilungsdirektor Schule der Bezirksregierung Köln, stehen Christian, Piet und Johanna für ein Experiment mit einem umgestülpten Wasserglas zur Verfügung. Foto: S. Engst Stadt Bonn
Vito, Jonathan und Mouna spielen „Über den Fluss“. Foto: S. Engst Stadt Bonn

Fotos Galerie: Déus

Städtepartnerschaft mit vollem Programm

Beuel/Mirecourt (hm). Gut zwei Jahre konnten die Mitglieder des Partnerschaftskomitees Beuel-Mirecourt, in Folge der Corona-Pandemie, sich nur sporadisch oder online treffen. Dafür erlebte die Gemeinschaft, die bereits seit 1969 besteht und von beiden Städten vorbildlich ausgestaltet und gelebt wird, vom 10. bis 18. September ein proppevolles Herbstprogramm.

Begonnen hatte es mit dem Besuch der Freunde aus den Vogesen bei einem mehrtägigen Besuch zu Pützchens Markt und beendet wurde es mit der Bürgerfahrt vom 16.–18. der Beueler nach Mirecourt.

Begeistert verfolgten bereits am Freitag einige Fußballer des „US Mirecourt-Hymont“ den Historischen Festzug über das Marktgelände, bevor am Samstag die ehemalige Wäscherprinzessin von 1994, Lucie Claude, mit weiteren Besuchern von Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn bei einem kleinen Imbiss begrüßt und danach ausgiebig, auch in der Bayernfesthalle gefeiert wurde.

Natürlich durfte am Sonntag ein Besuch mit Führung im Beueler Heimatmuseum nicht fehlen. Den rheinischen Abend erlebten alle ausgelassen in einer Box im Festzelt, in das der „Freundeskreis Pützchens Markt“ die französischen Gäste eingeladen hatte.

Unter dem Motto „Europa geht uns alle an“ organisierte die Bezirksverwaltungsstelle Beuel und organisiert von Elke Kiesel und Ralf Birkner die Bürgerfahrt von Beuel, mit einem Zwischenstopp in Saarburg, nach Mirecourt.

Die Reise wurde im Sinne von Europa und besonders der aktuellen Herausforderungen konzipiert: Das Konzept für die Fahrt hatte die Entscheidungsträger des „Deutsch-Französischen Bürgerfonds“ (https://www.buergerfonds.eu/startseite) ebenfalls überzeugt und wurde deshalb auch finanziell unterstützt.

An Bord neben Lara Mohn, zahlreiche weitere Vertreter aus der Kommunalpolitik so die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Heidi Froese-Jauch, die Bezirksverordnete Silke Uckermann, die Bezirksverordneten Marco Rudolph und Gerhard Baumgärtel sowie die Beueler Stadtverordneten Fenja Wittneven-Welter, Reiner Burgunder und Rainer Haid.

Die meisten von ihnen, sowie viele Mitfahrer waren zum ersten Mal in Mirecourt und sichtlich begeistert und berührt von der Herzlichkeit und dem Engagement auf der Mirecourter Seite.

In Mirecourt wurde ihnen Möglichkeit gegeben die Museen zu besichtigen, an einer Stadtführung teilzunehmen oder auch in ein Geigenbaueratelier hineinzuschauen. Den Kommunalpolitikern wurde verschieden Projekte der Stadt gezeigt und Gelegenheit geboten, ein wenig hinter die Kulissen zu schauen. Besichtigt wurde das kleine Dorf Bouxurulles. Dort gab es Gelegenheit einem Korbmacher über die Schulter zu schauen und die alte Werkstatt eines Stellmachers zu besuchen.

Empfangen wurden die Beueler in Vittel von Bürgermeister Franck Perry. Der anwesende Abgeordnete der französischen Nationalversammlung, Jean-Jacques Gaultier (Mitglied der deutsch-französischen Parlamentariergruppe, die sich besonders um die deutsch-französischen Beziehungen kümmert), lobte dabei die Aktivitäten und die Lebendigkeit der Städtepartnerschaft zwischen Mirecourt und Beuel und betonte, wie wichtig es sei, dass die deutsch-französische Freundschaft weiter gestärkt wird.

Lara Mohn überreichte sowohl in Vittel als auch in Mirecourt ein Foto von dem Besuch Charles de Gaulle am 5. September 1963 in Bonn. Er wurde damals von 30.000 begeisterten Bürgern empfangen und hielt anschließend eine emotionale Rede in Bezug auf die deutsch-französische Freundschaft sowie die Versöhnung zwischen beiden Ländern.

Regina Haunhorst Vorsitzende des Partnerschaftskomitee Beuel-Mirecourt abschließend: „Die Förderung durch den Deutsch-Französischen Bürgerfonds hat dazu geführt, dass die Reisekosten niedriger gehalten werden konnten und die Möglichkeit eröffnete, unsere französischen Freunde zu allen Mahlzeiten vor Ort einzuladen. Diese Wertschätzung durch den Bürgerfonds, der die deutsch-französische Begegnungen auf zahlreichen Ebenen unterstützt, ist für uns alle eine Motivation, uns weiterhin für die Städtepartnerschaft, einem Mosaikstein im europäischen Friedensgebilde, einzusetzen.“

Weitere Informationen: www.beuel-mirecourt.eu

Gemeinsam für Europa. Die Städtepartnerschaft Beuel Mirecourt.
Der Besuch im Heimatmuseum ist fester Bestandteil der Besuche in Beuel.
Lara Mohn überreicht in Anwesenheit von Jean-Jacques Gaultier das Gastgeschenk an Nathalie Babouhot (stv. Bürgermeisterin Mirecourt) und den Bürgermeister von Vittel Franck Perry (v. li.). Foto: Haunhorst

Malentes Theaterpalast

Was für ein Theater

Pützchen (hm). Großen Zuspruch fand heute die Kundgebung am eigentlich zukünftigen Standort des „Malente Theater Palast“ in Pützchen. Thema der Freunde des Theater Palastes, der im Juni von der B9 nach Pützchen umzog, war die „Nichtgenehmigung“ zum Spielbetrieb. Ein Skandal wie entsprechend in den sozialen Medien kommentiert wurde. „Immer neu vorgebrachte fadenscheinige Auflagen der Stadt verhindern den Spielbetrieb.“ 

Weiter wird gepostet: „Bonn schafft es nicht nur den Verkehr in der Stadt lahm zu legen, sondern ist auf dem besten Weg auch die Kultur lahm zu legen. Das muss verhindert werden und die Stadt ist hier gefordert eine Lösung zu finden, damit das ,Spiegelzelt‘ sehr zeitnah eine Spielgenehmigung bekommt! Frau Dörner es wird Zeit das Sie sich der Sache persönlich annehmen.“

Hierzu teilt das Presseamt der Bundesstadt in einer Pressemeldung von heute mit: „Trotz monatelanger Gespräche und Verhandlungen liegt der Stadt Bonn bisher kein genehmigungsfähiger Bauantrag zur Genehmigung der Errichtung des Spiegelzeltes für Malentes Theater Palast in der Lagerhalle von Hubert Markmann am Holzlarer Weg in Pützchen vor.“

Begründet wird die Notwendigkeit eines solchen Antrages wie folgt: „Für die Aufnahme des Spielbetriebs müssen zunächst genehmigungsfähige Planunterlagen vorgelegt und – nach erteilter Baugenehmigung – brandschutztechnische Maßnahmen umgesetzt werden.“ 

Hierzu Ordnungsdezernent Stadtdirektor Wolfgangs: „Wir sehen das Vorhaben grundsätzlich positiv und unterstützen es gerne. Aber ohne ein Konzept, das die geltenden Vorgaben und Bestimmungen erfüllt, können wir keine Baugenehmigung erteilen. Hier geht es um die Sicherheit der Besucher*innen sowie des Personals!“

Aktuell ist offensichtlich der Brandschutz nicht gewährleistet, denn mit dem historischen Spiegelzelt sollte ein als „fliegender Bau“ konzipiertes Gebäude, das eigentlich zum Betrieb im Freien konstruiert und genehmigt ist, in einer Industriehalle aufgestellt und mit Aufführungen für bis zu 200 Personen betrieben werden.

„Diese Kombination würde beispielsweise im Falle eines Brandes sowohl die Rettung von Personen als auch die Löscharbeiten durch die Feuerwehr in der vorgesehenen Form nicht ermöglichen. Mit entscheidend dafür ist, dass weder das Tragwerk der umgebenden Halle noch das des Zeltes einem Feuer ausreichend Widerstand bieten“, so die Argumente zum Brandschutz in der Pressemitteilung. 

Möglich machen würde dies allerdings ein baulicher und anlagentechnischen Aufwand, wie zum Beispiel die Installation einer Brandmelde-, Rauchabzugs- und Löschanlagentechnik. Diese würden die brandschutztechnischen Schutzziele, Brandschutzbestimmungen und baurechtlichen Vorgaben für diese „Raum-in-Raum-Situation“ erfüllen.

Darauf seien die Antragsteller seit der Bauvoranfrage zu Beginn des Jahres 2022 wiederholt hingewiesen und die erheblichen Bedenken erstmals Ende Februar 2022 formuliert worden. 

In der Folge soll die Problematik ausgiebig in persönlichen Gesprächsrunden unter Beteiligung der Bauaufsicht, der Feuerwehr, der Planer und der Betreiber erörtert worden sein.

Weiter heißt es in der Stellungnahme der Stadtverwaltung: „Der aktuelle Vorschlag der Antragsteller, den Spielbetrieb bis zur Umsetzung der brandschutztechnischen Maßnahmen übergangsweise durch den Einsatz von Brandsicherheitswachen zu kompensieren, kommt zum aktuellen Zeitpunkt ebenfalls nicht in Betracht. Denn u.a. liegt aufgrund des fehlenden, genehmigungsfähigen Brandschutzkonzeptes noch keine Zieldefinition als Grundlage für die Bewertung einer solchen Brandsicherheitswache vor.“ 

Die Stadtverwaltung setzt die Gespräche mit Malentes Theater Palast fort und unterstützt – wenn gewünscht – bei der Suche nach alternativen Übergangsstandorten im Freien.

Fotos 1 und 2: Burgunder

Schluss mit lustig, nachdem die Stadtverwaltung die Genehmigung wegen nicht vorhandener Brandschutzauflagen bislang verweigert hat.
Die neue Spielzeit von Malente Theater Palast in Pützchen verzögert sich.
Fast 100 Freunde des Theater Palastes bei der Kundgebung in Pützchen. Foto: Malsch

Gelungene Neuauflage des Beueler Promenadenfestes

Das Beueler Promenadenfest fand am 27. August erstmalig wieder „Rund um das Chinaschiff“ am Beueler Rheinufer statt. 

Organisiert wurde es durch die Interessengemeinschaft Beueler Vereine (IBV), die am 18. März von 12 Vereinen gegründet wurde.

Hauptsponsor der gut besuchten Veranstaltung war die TSV Bonn rrh., die als größter Beueler Verein in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag feiert.

Neben gastronomischen Angeboten hatten die Abteilungen der TSV sportliche Aktivitäten, in der Hauptsache für Kinder und Jugendliche auf der Wiese und auf der Bühne im Angebot. Gebacken wurde vermehrt von den Damenkomitees, sodass zur Kaffeezeit keiner der Besucher zu kurz kam. Informationen zur Deutsch-Französischen Städtepartnerschaft bei Wein und Käse gab es beim Partnerschaftskomitee am Mirecourtplatz und frische geräucherte Forellen beim Schifferverein und den Fischerfreunden Bergheim. Deftig und gern gekauft war die Ähzezupp der Beueler Stadtsoldaten. 

Erstmals konnte Beuel wieder mit den Vereinen gefeiert werden, obwohl an diesem Wochenende mit den Hofgartenkonzerten, Jeck im Sunnesching sowie weiteren Vereinsfesten in Bonn volles Programm war. 

Das Ziel der IBV, die Kommunikation unter den Vereinen zu fördern sowie eine Plattform für Zusammenarbeit und zum Austausch untereinander zu bieten trägt erste Erfolge.
Von Beginn an war die Bühne am China Schiff umlagert. Das Programm, moderiert von Ralf Birkner, mit Druckluft, Kempes Finest, dem Musikzug der Beueler Stadtsoldaten, der B-Five Bluesband und den Ennertfunken sowie Darbietungen der Judosportler des TSV Bonn rrh. konnte sich Sehen und Hören lassen. 

Mehr in der Septemberausgabe des BRÖCKEMÄNNCHE, das am 1. September erscheint.

Der Bröckemännche-Dooschlöscher kreiert von Reiner Burgunder, feierte Premiere
Die Schwarz-Gelbe-Jonge haben bereits die Tickets für ihre Sitzungen zu Karneval gedruckt
Das Promenadenfest, der Beueler Treff für Alle

Alle Fotos Max Malsch.

Oldtimerausstellung übertraf die Erwartungen

Beuel-Mitte (hm). Nicht die blitzsauber polierten Altertümchen auf vier Rädern, sondern der Antikmarkt sollte am 2. und 3. Juli am Beueler Rheinufer im Fokus der Besucher stehen.

Die Oldtimerausstellung, die als Oldtimertag sonntags stattfand, übertraf allerdings die Erwartungen der Beueler „Oldtimerfreunde Schäl Sick“, die mittlerweile 10 Jahre ihre Schätzchen pflegen.

Gegründet im Jahre 2012, gingen sie ein Jahr später unter der eher bescheidenen Bezeichnung „1. Beueler Oldtimertag“ an die Öffentlichkeit. Was folgte waren vier regelrechte Großveranstaltungen, die sich als eigenständige Veranstaltungen, „Beueler Classics“, einen Namen machten.

Erwartet hatten sie beim diesjährigen Neustart ca. 30 Fahrzeuge. Angefahren kamen aber gut 100 Hingucker, darunter ein 115 Jahre alter Charron HP12 aus Bad Honnef. Aber nicht nur aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis kam „poliertes Blech“ ans Beueler Rheinufer. Bis hin nach Düsseldorf hatte es sich wohl herumgesprochen, dass die Beueler Oldltimerfreunde, die Corona-Pandemie überstanden haben und versuchen an alte Zeiten anzuknüpfen.

Präsent waren diesmal u.a. verschiedene Porsche Typen, Trabbis und Chevis ein Opel Kadett und der Mercedes 220 S von Max Malsch, dem Fotoreporter des BRÖCKEMÄNNCHE, der mit den nachstehenden Fotos Lust auf ein weiteres Meeting in 2023 macht.  

Werner Koch, Sprecher der Oldtimerfreunde vor der Veranstaltung: „Nach der Zwangspause besteht unser Verein nur noch aus 10 Mitgliedern. Wir fangen praktisch noch mal bei Null an. Vieles ist mit Blick auf 2023 und die Jahre danach denkbar.“

Er bewertet die derzeitige Situation dennoch positiv. Jedenfalls werden sich die Oldtimerfreunde im kommenden Herbst ergebnisoffen zusammensetzen und die Weichen für die Zukunft frühzeitig stellen.

Girls’ & Boys’ Day: Einblicke in die Arbeit der Feuerwehr

Beuel (hm). Mit mehr als 80 Angeboten beteiligte sich die Stadt Bonn diesmal am bundesweiten Aktionstag. Mädchen und Jungen hatten die Gelegenheit, in „typische“ Berufe des jeweils anderen Geschlechts hinein zu schnuppern und sich damit weitere Berufsperspektiven zu eröffnen.

Berufe kennenzulernen, in denen Frauen und Männer jeweils unterrepräsentiert sind – darum geht es beim bundesweiten Girls‘ und Boys‘ Day. Auch die Stadt Bonn beteiligte sich wieder an dem Aktionstag.

Das Interesse an der Arbeit der Feuerwehr war sehr groß. Mehr als 100 Mädchen hatten sich auf die 20 Plätze beworben aber nur 20 Mädchen ab 14 Jahren bekamen einen intensiven Einblick in die Arbeit der Bonner Berufsfeuerwehr. Im Ausbildungszentrum der Feuerwache 2 in Beuel wurden Sie von Ausbildungsleiter Eric Lambertz in Empfang genommen, legten die Schutzkleidung an und nach einer kurzen theoretischen Einführung ging es an verschiedene praktische Ausbildungsstationen. Darunter ein Brandverlauf, Erste Hilfe/Reanimation, Leitersteigen, Personensuche mit der Wärmebildkamera oder Personenrettung bei Verkehrsunfällen.

Die Bonner Feuerwehr machte zum achten Mal beim Girls‘ Day mit. Aktuell arbeitet eine Frau im aktiven Einsatzdienst bei der Bonner Berufsfeuerwehr. Zwei weitere Frauen absolvieren momentan den Grundausbildungslehrgang. Dazu gibt es sechs weibliche Auszubildende zur Notfallsanitäterin, die auch anschließend eine Feuerwehr-Ausbildung planen.

„Die Tendenz zu mehr Frauen bei der Feuerwehr ist steigend“, sagt Ausbildungsleiter Eric Lambertz. Um zur Feuerwehr in die Laufbahnausbildung zu kommen, ist entweder eine bereits abgeschlossene handwerkliche Ausbildung Voraussetzung oder eine Ausbildung zum/zur Notfallsanitäter*in nach dem Schulabschluss notwendig.

Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, Stephanie Clemens-Krämer, sowie Elke Leis von der Gleichstellungsstelle machten sich ein Bild vom Girls’ Day bei der Feuerwehr. „Das diesjährige Motto des Aktionstages lautet ‚Es zählt, was du willst!‘“, daher wollen wir jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich möglichst vielfältig über Berufe zu informieren, um unabhängig von Rollenstereotypen entscheiden zu können, in welche Richtung es beruflich gehen könnte“, sagt Stephanie Clemens-Krämer.

Fotos: Gleichstellungsstelle der Bundesstadt Bonn

Einweisung in das Lösch- und Schlauchsystem der Beueler Feuerwehr.
Einweisung in das Lösch- und Schlauchsystem der Beueler Feuerwehr.
Girls‘ Day & Boys‘ Day:
Stadt Bonn seit zwölf Jahren dabei 

Insgesamt 88 Plätze bot die Stadt Bonn an. Mädchen konnte sich bei der Feuerwehr, in der Stadtförsterei, dem Gebäudemanagement oder der Kläranlage umsehen. Für Jungs standen Schnupperangebote in städtischen Kitas, Seniorenzentren, einem Tagespflegehaus, dem Labor einer Kläranlage, der Stadtbibliothek, dem Dienstleistungszentrum, der Internationalen Begegnungsstätte oder der Unteren Naturschutzbehörde zur Verfügung. Die Stadtverwaltung Bonn beteiligt sich bereits zum zwölften Mal an der bundesweiten Aktion und hat auch bereits von Anfang an Angebote für Jungen zur Verfügung gestellt. Organisiert wird der Tag von der Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn in Zusammenarbeit mit den Fachämtern.

Forever Jeck,
Lena I. bleibt im Amt

Beuel-Mitte (hm). Und Sie macht es zum dritten Mal! Lena Obliers, Mitglied des Oberkasseler Damenkomitees „Nixen vom Märchensee“ wurde von der Findungskommision der Beueler Weiberfastnacht erneut zur Wäscherprinzessin der Session 2022/23 gewählt.

Die 24jährige Automobilkauffrau präsentierte sich bislang stets mit der „Noch net ävve dann“-Schärpe, die ihr als Lena I. bereits am 11.11.2020 am Rheinufer beim „Bröckemännche“ von Obermöhn Ina Harder übergeben wurde, während das Ornat immer noch ungetragen im Kleiderschrank hängt.   

Nach zwei Jahren Corona-bedingter Lauerstellung hofft die jecke Beueler Familich, dass die Oberkasseler Powernixe endlich wieder mit den Beueler Wiever an Weiberfastnacht durch Beuel zieht und bei ihrem dritten Anlauf das Rathaus stürmt.  

Lena glücklich über die nochmalige Möglichkeit ihre sicherlich mehr als 200 Auftritte erfüllen zu können. „Hoffentlich komme ich diesmal über den „Noch net ävve dann“ Status hinaus, erhalte bei der Proklamation die Insignien, werde dann endlich eine richtige Wäscherprinzessin und darf bis Aschermittwoch (22. Februar 2023) unser Brauchtum vertreten.“

Vorher wird sie am 19. 11. zum dritten Mal gemeinsam mit Liküra Angela I. im Brückenforum vorgestellt und das Sessionsmotto verkündet. Die Proklamation ist für den 20. Januar 2023 ebenfalls im Beueler Brückenforum terminiert.

Erinnerungen an die letzte Session und aktuelle Fotos von der Wahl am 25. April in unserer Bildergalerie.

Lena Obliers (Mitte) wurde zum dritten Mal von der „Findungskommission Beueler Weiberfastnacht“, der neben den Damenkomitees auch Obermöhn Ina Harder, Hans Hallitzky, Ralf Birkner, und Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn (v. li.) angehören, zur Wäscherprinzessin Lena I. gewählt. Foto: Max Malsch
Ein eingespieltes Team Lena Obliers und ihre beiden Wäscherinnen: Janina Peeters-Daufenbach und Judith Rötten (v.li.). Foto H. Müller

Mit Liebe zum Brauchtum und der Integration

Traditionelles Anhissen des Schiffer-Verein Beuel

Beuel (hm). „Wenn die bunten Fahnen wehen …“, geht die Fahrt, nicht, wie bei der populären Volksweise übers Meer, sondern der Schiffer-Verein Beuel 1862 e.V. schmückt zum Osterfest seinen Schiffermast am Beueler Rheinufer mit allem, was der Flaggenfundus zu bieten hat.

Letztmalig wurden die Fahnen feierlich zum Osterfest 2020 gehisst. Verlernt hatten die Aktiven des ältesten Beueler Traditionsvereins allerdings nichts. Pünktlich traf der kleine Festzug, angeführt von Flaggen der Ukraine, des Tibet, Beuel und Nordrhein-Westfalen, sowie der Tragefahne des Schiffer-Verein und Dudelsackpfeifer Martin Fischer, am Flaggenmast an Rheinufer ein. Fast 200 Zuschauer wurden danach Zeuge des traditionellen Spektakels am 12 Meter hohen Beueler Wahrzeichen mit einer nicht alltäglichen musikalischen Umrahmung.

Begrüßt wurde der Festumzug, an dem in Beuel kürzlich aufgenommene Ukraine-Flüchtlinge teilnahmen, durch den „Mobilen Beueler Glockenstuhl“, bespielt von den bekannten Beierleuten Ariane Toffel und Georg Wagner. Danach hatten sechs   Familienangehörige einer Musikerfamilie aus der Ukraine, die seit einer Woche in Beuel privat untergebracht sind, ihren musikalischen Auftritt. Ihre Instrumente, konnten bis auf ein Saxophon auf der Flucht mitnehmen. Seite einer Woche sind zwei davon bei Schifferschwester Zeyna Saba untergebracht. Drei Kinder der beiden Zwillingsschwestern werden nach den Osterferien die Beueler Realschule besuchen während die beiden Mütter Deutschunterricht nehmen. Damit gemeinsam weiter musiziert werden kann, kaufte und schenkte der Schifferverein noch kurzfristig Ersatz für das abhanden gekommene Saxophon. Erneut am Mast und neben der Ukraine Fahne aufgezogen, wurde die von Gisela Orizu übergebene Tibet-Fahne. Sie weht nun offiziell bei Stromkilometer 654. Ein sehr emotionaler Moment für zwei anwesende Tibeter, denen das Hissen ihrer Flagge im Tibet verboten und unter Strafe gestellt ist.   

Wie beim Schiffer-Verein üblich, gab es nach der 33. Flaggenhissung zu Ostern, auch etwas zu süffele und zu müffele. Gelegenheit also sich bei einem Kaltgetränk nach der langen, coronabedingten Pause wieder einmal auszutauschen.

Ein musikalisches Dankeschön von einer in Beuel aufgenommenen ukrainischen Musikerfamilie. Foto: Müller
Die neuen Flaggen werden gehisst. Foto: Müller

Strahlende Gesichter und Freudentränen

Beuel Mitte (hm). Was für eine tolle Idee des Beueler Vereins, „Pützchens Markt hilft e.V“ und Schausteller der Beueler Osterkirmes, die an Gründonnertag ukrainische Flüchtlingskinder, die nach ihrer Flucht bei Bonner Familien untergebracht sind, mit einem vorgezogenen Ostergeschenk bedachten.

Organisiert von Biggi Landsberg, unterstützt von ehrenamtlichen Helfern des Vereins, kamen mehr als 70 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren mit 30 Begleitpersonen ans Rheinufer, wo bereits seit dem 8. April die Traditionskirmes stattfindet.

Ziel der beiden Veranstalter war es etwas Abwechslung in den Alltag der Kinder bringen, die in der letzten Zeit so unschöne Erlebnisse hatten und für zwei Stunden versuchten, die schrecklichen Kriegsereignisse in ihrer Heimat zu vergessen. 

Kinderkarussellfahren war beim Kirmesrundgang ebenso angesagt wie cooles Drehen auf dem Break Dance, crashen mit Autoscootern, schwingen auf der Schaukel oder einer Aussichtsfahrt in der Silbermine, einer kleinen Achterbahn. Da durften zum Abschluss natürlich weder die kultige Zuckerwatte noch reichlich Pommes fehlen.

Dirk Johannsen vom Beueler Verein, Pützchens Markt hilft e.V.: „Ich kann mich nur wiederholen. Es ist schon ein seltsames und sehr bewegendes Gefühl, wenn sich eine Mutter bei uns tausendmal bedankt, und mit Tränen in den Augen erzählt, dass sie ihre Kinder seit Wochen das erste Mal wieder lachen sieht.“

Die Beueler Osterkirmes endet am Montag, 18. April. Am Samstag ist die Kirmes von 14.00 bis 21.00 Uhr geöffnet, an den beiden Ostertagen von 11.00 bis 21.00 Uhr.

Strahlende Gesichter von mehr als 70 Flüchtlingskinder waren mehr als ein Dankeschön für den Besuch der Beueler Osterkirmes. Foto: Max Malsch
Cooles Drehen in den bunten Kabinen des Break Dance. Foto: Privat

Beuel blühte auf

20. Frühlingsfest war die reinste Lust am Leben

Nach zweijähriger Corona-Pause öffnete Organisationsleiter Marcus Kissener am Samstag, den 26. März die Absperrgitter zur zweitägigen Blumen- und Gartenshow bei sensationellem Frühlingstemperaturen am Rheinufer „rund um die Kennedybrücke.“

Hier trafen sich zwei Tage lang, zwischen Mirecourtplatz und Gierponte die Schäl-Sick-Gesellschaft und all diejenigen, die wissen was die Bonner Sonnenseite zu bieten hat.

Kurzfristig hatten sich die Gewerbetreibenden zur Durchführung der Veranstaltung entschieden, als die Stadtverwaltung, das Frühlingsfest mit entsprechenden 3G-Auflagen genehmigte.

Bunt gemischt standen zahlreiche Stände zum Thema „Blumen & Garten“ auf der 300 Meter langen Festmeile. Gartenfachbetriebe zeigten und verkauften aktuelle Palmen, Stauden und Blumen. Der Beueler Einzelhandel präsentierte den Frühling mit allem was dazu gehört und der Fachhandel aktuelle Gartenmöbel und Kräfte sparende Gartengeräte. Für den kleinen Hunger und großen Durst zwischendurch boten diverse Imbissstände kulinarische Gaumenfreuden, sodass am Beueler Rheinufer auch unter Palmen Currywurst, Reibekuchen oder Pommes verzehrt werden konnten, während auf die Kinder ein Karussell wartete.

Am Sonntag präsentierte die Gewerbe-Gemeinschaft-Beuel (GGB) beim ersten Open-Air-Event nach der CORONA-Pandemie mehr als 50 Vespa Roller, die zum Blumenkorso durch Beuel rollten. Für Unterhaltung sorgten ab 14.00 Uhr die „Rabbit-Tail-Jazzband“, „Dancing Sound“ und „Drehorjels Hermann.“

Zu einem Rundgang hatte die GGB gleichzeitig alle Beueler Stadt- und Bezirksverordneten auf Höhe des „Chinaschiffes“ eingeladen. Werner Koch: „Nur gemeinsam mit der Kommunalpolitik funktioniert Beuel, wenn es darum geht den Bürgern ihren Stadtbezirk noch lebens- und liebenswerter zu machen.“

Solidarität mit den Bewohnern der Ukraine stand auch auf Frühlingsfest ganz oben an. So wurde für beide Tagen eine großangelegte Hilfsaktion gestartet. Initiiert von Manuel Fischer dem Direktor des Bonner Weihnachtszirkus und unterstützt von Schausteller Hubert Markmann, Ex-Bezirksbürgermeister und MdL Guido Déus sowie Werner Koch von der GGB, wurden an den Sammelstellen, Jahrmarkthalle (Holzlarer Weg 42) und an der Kennedybrücke, in erster Linie haltbare Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis, Konserven, Tee, Wasser, Babynahrung oder Trockenwurst sowie auch dringend benötigte Hygieneartikel, Waschkits, Medikamente, Verbandsmaterial, Erste-Hilfe-Sets, Decken, Schlafsäcke und Isomatten gesammelt.

Gespannt warten die Beueler jetzt auf ihre traditionelle Osterkirmes vom 8. bis 18. April und den Hamburger Fischmarkt, den die Gewerbegemeinschaft vom 6. bis 8. Mai gemeinsam mit dem „Hamburger Fischmarkt on Tour“ zum zweiten Mal auflegt.

Durchgängig war das Frühlingsfest bestens besucht. Foto: Müller
Für Beet und Vase. Der Frühling kann jetzt auch in Haus und Garten Einzug halten. Foto: Müller
LKW bestückt! Die Beueler Hilfsaktion war ein voller Erfolg! Danke an die Initiatoren den Helfer und selbstverständlich an alle tollen Spenderinnen und Spender! Beuel hat ein mehr als wichtiges und deutliches Zeichen gesetzt! Foto: Fischer

Beuel packt an und zeigt Flagge

Solidaritätsbekundungen und effektives Sammeln

Nachdem das Partnerschaftskomitee Beuel-Mirecourt am 13. März in Anwesenheit von Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn, der Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Beuel-Mirecourt Regina Haunhorst, mehreren Vorstandsmitgliedern und dem Leiter Bezirksverwaltungsstelle Ralf Birkner die Flaggen am Mirecourtplatz in Beuel gehisst hatten und dabei die Flagge der Ukraine aufzogen, zeigten sich auch die Veranstalter des Beueler Frühlingsfestes, Schausteller Hubert Markmann und Manuel Fischer, Betreiber des Bonner Weihnachtszirkus und Beuel´s Landtagsabgeordneter Guido Déus, mit der Ukraine solidarisch.

Ursprünglich sollten die Flaggen am Mirecoutplatz erst am 8. Mai 2022 (dem Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs) hochgezogen werden, aber angesichts der dramatischen Entwicklung in der Ukraine schien es dem Vorstand angemessen zu sein, auf diese Art und Weise seine Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. Neben Deutschland, Frankreich, Europa, Mirecourt und Beuel wurde zusätzlich die ukrainische Flagge gehisst.

Eine junge ukrainische Frau, die seit 2001 in Beuel wohnt, war emotional sehr ergriffen von dieser Geste. Sie erzählte, dass ihre Eltern vor einigen Tagen nach einer anstrengenden Flucht endlich in Beuel in Sicherheit sind.

Bernard Schmitt, der Präsident des Mirecourter Komitees, schickte eine Botschaft aus Mirecourt, in der die Solidarität der Mirecourter Freunde ausdrückte. „Unsere Gedanken sind bei allen Opfern dieses furchtbaren Krieges, auf ukrainischer und russischer Seite“, schrieb er. Wir sind uns mit unseren französischen Freunden einig, dass es wichtiger denn je ist, unsere Freundschaften zu pflegen, uns für Europa und für die europäische Friedensarbeit einzusetzen und europäische Solidarität zu zeigen.


Hilfe vom Bonner Weihnachtszirkus

Manuel Fischer, Direktor des Bonner Weihnachtszirkus, beschäftigt mehrere Artisten aus der Ukraine in seinem Zirkus und hat selbst viele Freunde und Bekannte aus dem aktuellen Kriegsgebiet. Denen zu helfen, die im Moment in größter Not sind und ein unbeschreibliches Leid erleben, ist für ihn daher eine Herzensangelegenheit.

So informierte er Hubert Markmann, Guido Déus und Werner Koch von seinem Vorhaben und konnte das Beueler Trio schnell mit ins Boot nehmen. Entschieden und gehandelt wurde schnell. Ergebnis: Am Wochenende des 26./27.März findet in Beuel eine großangelegte Hilfsaktion für die statt! Neben der zentralen Sammelstelle in der Jahrmarkthalle von Hubert Markmann in Pützchen am Holzlarer Weg 42, wird gleichzeitig beim Beueler Frühlingsfest am Rheinufer gesammelt.

„Hier zu helfen ist für uns alle eine Selbstverständlichkeit“, so Guido Déus MdL, beim Fototermin zur Redaktion des BRÖCKEMÄNNCHE. Déus war als Beueler Bezirksbürgermeister maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Bonner Weihnachtszirkus sein Zelt in Pützchen aufschlagen konnte.

Für Werner Koch, Vorsitzenden der Beueler Gewerbetreibenden, ist die Unterstützung ebenfalls eine Selbstverständlichkeit: „Wir haben in der Coronakrise 100.000 Masken verteilt und an die Geschäftsleute im Ahrtal € 10.000,00 gespendet. Auch die Bevölkerung in der Ukraine müssen wir unterstützen“

Manuel Fischer wird die gesammelten Hilfsgüter persönlich in die Ukraine fahren. In erster Linie sammeln die Initiatoren haltbare Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis, Konserven, Tee, Wasser, Babynahrung oder Trockenwurst. Aktuell werden in der Ukraine zudem auch dringend Hygieneartikel, Waschkits, Medikamente, Verbandsmaterial, Erste – Hilfe – Sets, Decken, Schlafsäcke und Isomatten benötigt. Ebenfalls können Batterien, Taschenlampen und Powerbank – Akkus können an den Sammelstellen abgegeben werden.

„Wir sammeln keine Kleidungsstücke und nehmen auch kein Geld an“, sagt Fischer, der nach unzähligen Telefonaten genau weiß, wo im Moment der größte Bedarf besteht.

Die Sammelstellen nehmen sowohl an der Jahrmarkthalle (Holzlarer Weg 42), als auch beim Beueler Frühlingsfest am Rheinufer (Nähe Kennedybrücke) am Sammel-Wochenende jeweils von 9.00–15.00 Uhr Hilfsgüter entgegen.

Seit letzten Sonntag weht die Flagge der Ukraine am Beueler Mirecourtplatz. Foto: Holger Willcke
Beuel packt’s an und Guido Déus, Hubert Markmann, Werner Koch und Manuel Fischer schleppen und verladen die Kisten (v. li.). Foto: Helmut Müller

Mit dem Pääd durch Beuel zum Rothuus!

Beuel (hm). Die Laufpferde waren gesattelt und sollten mit den Wiever des Damenkomitees St. Josef beim Rathaussturm Lena I. unterstützen. Nix wurde draus, sie mussten im Stall bleiben. Auf die Straßen und auf den Rathausvorplatz durften sie dann doch noch, als Teile Beuels kurz vor Weiberfastnacht zur Brauchtumszone erklärt wurden.

„Auf die Pferde ihr Wiever“ hieß es dann am Karnevalssamstag als sich die jecke Reiterstaffel um Kommandantin Brigitte Mohn zum Rathaus aufmachte. Empfangen wurden sie bei bestem Wetter vom Musikzug der LIKÜRA EHRENGARDE und kostümierten Beuelern, die kurzfristig vom Rathausstürmchen erfahren hatten.

Jubelnd wurde die designierte Wäscherprinzessin Lena I. mit Gefolge empfangen, den Bützoffizieren „Bützemmer“ verpasst und Orden verliehen. Fehlen durfte dabei natürlich nicht Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn und Statthalter Ralf Birkner, die nun schon zum zweiten, aber sicherlich auch zum letzten Mal, das Rathaus nicht verteidigen mussten.

Danach demonstrierten die fidele Kavallerie beim „Schäl-Sick-Ritt“ was sie in den Beinen haben, besuchten den Nepomuk am Rheinufer und waren eine besonders begehrtes Fotomotiv zujubelnder Spaziergänger. 

Am Sonntag war das Damenkomitee bei der Familienmesse unter dem Motto „Mer sin eins“ in St. Josef engagiert. Brigitte Mohn: „Vorbereitet wurde die Familienmesse schon vor einigen Wochen und wir mussten leider feststellen, dass unser Motto „Mer sin eins“ aus dem Lied von Kasalla eine erschreckend aktuelle Dimension hat. Nur wenn die Menschheit zusammenhält und versteht, wie abhängig alles von allem ist, gibt’s eine Chance auf Frieden und Menschlichkeit“.

Dies drückte sich sowohl in der für die Kinder gestalteten Katechese, als auch in den Fürbitten, begleitenden Gebeten und Denkanstößen des Gottesdienstes aus. Zum Schluss war der „Stammbaum“ der Bläck Fööss eine Hommage an das friedvolle Miteinander von Menschen jeglicher Herkunft, Nationalität und Besonderheit.

Zum 4. karnevalistischen Mitsing-Orgelkonzert am Nachmittag, war das Damenkomitee nach dem Schock und den Befürchtungen rund um den Ukrainekrieg zum Singen von Karnevalsliedern zusammen kommen.

Brigitte Mohn: „Wir haben uns dafür entschieden, denn auch zuvor in den Jahren haben wir immer Lieder ausgesucht, die ein wenig Tiefgang haben und die in besondere Weise schöne und Gemeinschaft stiftende Texte haben. Und das brauchen wir alle. Gerade jetzt!“

Beispiele dafür waren das Lied „Minsche wie mir“, oder „Freiheit Alaaf“ von den Bläck Fööss, als Inbegriff für Freiheit und Frieden kombiniert mit dem Beatles-Song Love, Love, Love und verpackt in ein originelles Bläck Fööss Arrangement. Eine Hymne an Freiheit, Frieden und Gleichheit aller Menschen. Da passte besonders das Orgelspiel von Michael Bottenhorn zu Beethovens Neunte.

Bei vielen Bands sind im Laufe der Jahre die Texte immer persönlicher geworden. Und auch das Veranstaltungsformat der Mädels von St. Josef in einer so bedrückenden Zeit.

Die Reiterstaffel an der Nepomukstatue und, beim Schutzheiligen des Beueler Schiffervereins. Foto: Privat
Beim Rathausstürmchen 2022 gab es nur Sieger. Foto: Helmut Müller
Lena I. überreicht Herrn Pfarrer Dr. Wilfried Evertz ihren Sessionsorden. Foto: Privat

Komm loss mer fiere

Beuel (hm). Und sie können es doch. Die Beueler Wiever konnten auch in dieser Session das Beueler Rathaus nicht stürmen, feiern können Sie aber trotzdem. Nach den Corona-Lockerungen, reagierte der Förderverein Beueler Weiberfastnacht sensationell schnell und stellte mit Unterstützung des PANTHEON-Theaters in Beuel Ost ein dreistündiges „Rathausersatzsturmprogramm“ auf die Beine, das schon fast eine Sitzung war.

Statt Büttenreden, gab es Comedy von Feinsten mit „Springmaus“ Margie Kinsky und der Bonner Kabarettistin Anka Zink, die sich als besonders großer Fan der Beueler Weiberfastnacht outete, und den 350 Kostümierten mal so richtig den Umgang mit den Handys beibrachte.

Eingeheizt von „Kempes Finest“ mit Frontfrau Nici Kempermann, hielt es die jecken Rathausstürmer nicht mehr auf den Stühlen. Stehend wurde coronakonform an den Tischen abgefeiert.

Mittendrin die immer noch designierte Wäscherprinzessin Lena I. mit Gefolge sowie Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn und Ralf Birkner, der eigentlich gemeinsam mit ihr das Rathaus verteidigen sollte. Doch „Dank Corona“ hatte er dienstfrei und konnte seinen Geburtstag feiern, während Lena I. mit „Janz vell Hätz Jefööl und vell Elan“ die Herzen der Jecken eroberte.

Orden wurden keine verliehen, dafür sorgte „Druckluft“ für reichlich Druck im Pantheon Kessel, den Obermöhn Ina Harder mit ständigen Zugabenforderungen noch mehr anheizte.

Die friedliche Übergabe des Rathauses fand beim Einmarsch von Lena I. mit den Wäscherinnen Janina und Judith sowie den Bützoffizieren ihren Höhepunkt. Den Schlüssel behielt allerdings Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn. Dafür überreicht sie der Tollität die aus Marzipan von Ratsherr Reiner Burgunder modellierten Türgriffe des Rathauses: Das Bröckemännche und das Waschweib.

Wenn Lena I. dann im nächsten Jahr nochmals die Chance erhalten sollte ihr Beuel erneut zu repräsentieren, damit auch das Ornat endlich aus dem Schrank kommt wird sie nicht durch die Rathaustür kommen, sondern mit der ihr angeborenen Power den Weg über den Balkon nehmen.

Dass die „Köbesse“ ein vollwertiger Ersatz der coronainfizierten „Räuber“ waren und Entertainer Willi Bellinghausen die Stimmung hochhielt bewies die Band beim fast einstündigen Auftritt und der Stimmungsgarant Willi den gesamten Morgen.       

Die Beueler Powermädels Wäscherin Janina, Wäscherprinzessin Lena I und Wäscherin Judith (v. li.).
Noch musste sich Lena I. mit den Türgriffen zufrieden geben. Im nächsten Jahr ist der Schlüssel dran.
Auch das BRÖCKEMÄNNCHE gratuliert Ralf Birkner zum Geburtstag.

JECK JEHT NET WEG

Die verspätete Januar Ausgabe des BRÖCKEMÄNNCHE ist im Druck, liegt ab dem 10. Februar kostenlos in den Einzelhandelsgeschäften der Beueler City aus und wird zusätzlich in Briefkästen von Haushalten in den Beueler Ortschaften gebracht.

Das geplante jecke Stadtmagazin kann wegen der Pandemie bedingten Absagen von Partys Proklamationen oder Sitzungen nicht darüber berichten. Zu groß ist die Angst der Brauchtumsvereine, sodass sie freiwillig verzichteten, dem Brauchtum die Plattform zu geben, die ihm gebührt. Dafür schlägt der Kommerz zu, veranstaltet Sitzungen und deklariert sie entsprechend den erkannten Lücken in den Corona-Schutzverordnungen zu Karnevalistische Essen bei denen geschunkelt aber nicht getanzt werden darf.

Damit das Brauchtum nicht zu kurz kommt, berichtet das BRÖCKEMÄNNCHE über die Tradition des Fettgebäcks, die Hofburgeinweihung von Lena I., spontane Aktivitäten der Damenkomitees und Vereine sowie über die Beueler Hymne der Wäscherprinzessin. Schaut Euch die Geschichte der fast 25-jährigen Hymne an, klickt auf das Cover der CD und singt mit.

Auch Karneval-Paparazzi Arno Schatz ist aktiv. In seinem Foto-Studio in der Bonner Altstadt kommt der Fastelovend nicht zu kurz. Schatz: „Nicht mit uns. Wir Alle Sind Karneval 2022. Das Ornat, das Kostüm, die Litewka, das Bühnenoufit bleiben jetzt nicht im Schrank!“ In seinem Facebook-Account appelliert er an die Karnevalisten: „Kommt mit bis zu 5-6 Jecke in Uniform mit Schiffchen, als Verein, als Tanzgruppe, als Gruppe, als Band, als Kommandat mit anderen Kommandanten oder Mariechen verschiedenster Vereine zu mir ins Studio.  Die ersten Fotos sind unter: http://www.karneval-paparazzi.de/ eingestellt. Also nix wie hin und Termin vereinbaren. Alle Fotos A. Schatz.

Beim Klick aufs Bild gehts zum YouTube-Video

Hofburgeinweihung statt Proklamation​

Beuel-Mitte (hm). Statt im Beueler Brückenforum vor über 1.000 Gästen proklamiert zu werden, musste die designierte Wäscherprinzessin Lena I. zum zweiten Mal coronabedingt auf die Erfüllung eines Traumes verzichten und eigentlich zu Hause bleiben.

Die Beueler Wiever sind aber nicht nur richtige Feierbiester und Bewahrer eines fast 200-jährigen Brauchtums, der Weiberfastnacht, sondern auch Meisterinnen im Improvisieren.

Irgendwie wird’s schon gehen und so ging es auch diesmal. Im kleinen Rahmen und die 2G-plus-Regularien beachtend, wurde die 23jährige Oberkasselerin unter einem Vorwand in die BEUELER Gaststätte „ZUR RHEINBRÜCKE“ gelotst.  

Mitgespielt hatte dabei ihre beiden Wäscherinnen, Janina Peeters-Daufenbach und Judith Rötten, die mit ihr einen gemütlichen Mädelabend verbringen wollten. Mädels, nämlich 12 ehemalige Wäscherprinzessinen waren dann auch zufällig in der Gaststätte an der Kennedybrücke anwesend. Anwesend um Lena an diesem trüben Januar-Abend mit viel Fastelovendsjeföhl von der ausgefallenen Proklamation abzulenken. So wurde die Hofburg eingeweiht und der Sessionsorden verliehen. Statt Bützjer nach der Verleihungszeremonie wurde gewibbelt, das Sessionsheft vorgestellt und Überraschungspakete der Bezirksverwaltungsstelle verteilt. Als dann noch Mirko Bäumer und Christoph „Raudi“ Granderath, Mitglieder der Bläck Fööss, mit Gitarre erschienen, war die Überraschung perfekt. A cappella wurden die Hits der Kölner Kultband textsicher rauf und runter gesungen.

Das Gasthaus „Zur Rheinbrücke wurde zur Hofburg. Foto: L. Conrad
Der aktuelle Sessionsorden der Beueler Weiberfastnacht.
Lena I. war total überrascht.

„Wir sind stärker als jede Welle“

– Schifferverein Beuel wirbt für’s Impfen –

Der Empfang des Beueler Schiffervereins, die neue Wäscherprinzessin kurz nach ihrer Proklamation samt Gefolge an der Nepomukstatue am Beueler Rheinufer zu begrüßen und mit der Beueler Seele zu ehren, gehört zwischenzeitlich zu einer lieb gewonnenen Tradition auf der Schäl Sick.

Leider musste die Proklamation am 21. Januar pandemiebedingt ausfallen, sodass der Empfang ebenfalls abgesagt wurde. Die Voraussetzungen, diese Veranstaltung im vorgesehenen Bereich an der Nepomukstatue coronakonform durchzuführen, wären dabei durch geeignete Maßnahmen erfüllt worden, indem der Zugang abgesperrt, coronakonform kontrolliert und die Besucher als zugelassen erkenntlich gemacht worden wären.

Statt farbigen Armbändchen hätten diese einen Button erhalten. Die Idee hierzu hatte der Stellvertreter des Käpt’n und Pressesprecher des Vereins, Claus Werner Müller, der in Zusammenarbeit mit „Orden Bley“ diesen entwarf und vom Beueler Traditionsunternehmen in einer streng limitierten Auflage produzieren ließ.

Auf diesem ist der Heilige Nepomuk, die Wäscherprinzessin sowie der Käpt’n mit Maske, Spritze und Impfpass auf einer Gierponte dargestellt, die freudestrahlend feststellen: „Wir sind stärker als jede Welle“. Folgerichtig durch ein zerquetschtes Virus unter dem Bug belegt.

Damit nicht alle Bemühungen umsonst waren kam der Vorstand der Beueler Schiffer kurzfristig zum Entschluss, am Sonntag, 23. Januar, zwischen 14:00 Uhr und 16:00 Uhr, an der Nepomukstatue für das Impfen gegen Corona zu werben und den beschriebenen Button gegen eine kleine Spende abzugeben.

Diese Idee wurde durch Stadtwerke Bonn aufgenommen und wird mit zwei in Auftrag gegeben Bannern unterstützt, um in Beuel für diese Aktion zu werben.

Ebenfalls fiel das Engagement des Vereins bei Obermöhn Ina Harder und der leider noch nicht proklamierten Wäscherprinzessin Lena I. (Obliers) auf fruchtbaren Boden. Sie erklärte sich spontan bereit, einige Stunden ihres 24. Geburtstages zu opfern, um diese Aktion zu unterstützen. Obermöhn Ina Harder: „Toll, dass Ihr Euch entschlossen habt den Empfang durchzuführen. Ein tolles Zeichen. Daran könnten sich einige Vereine ein Beispiel nehmen.“

Für den musikalischen Rahmen sorgt Hermann Hergarten, der auf seiner Drehorgel u. a. den 1999 von Gregor Kess komponierten Ohrwurm „Mir han en Wäscherprinzessin“ drehen wird.

Gegen eine Spende kann der Button am kommenden Sonntag am Infostand an der Nepomukstatue erworben werden. Foto: Orden Bley
Hermann Hergarten sorgt für den musikalischen Rahmen. Foto: H. Müller

Beueler Familien schicken Krippenfotos

Claus Werner Müller begrüßt die Drei heiligen Könige in seiner Hauskrippe.

Durch die „Santons-Krippe“ der ehemaligen Lehrerin der Beueler Realschule, Barbara Herbst (broeckemaennche.online/beuel-mitte/), die sie fotografierte und der Redaktion des BRÖCKEMÄNNCHE mailte, wurden Claus Werner Müller, 2. Vorsitzender und Pressesprecher des Beueler Schiffervereins sowie die designierte Beueler Wäscherprinzessin Lena I. (Obliers) angeregt, auch den Einzug der Heiligen Drei Könige in ihre Familien-Hauskrippen zu fotografieren und an die Redaktion zu mailen.

Bis heute 24:00 Uhr können noch weitere Fotos vom Besuch der Drei Heiligen an: redsport@t-online.de gesendet, die dann noch unter www.broeckemaennche.online veröffentlicht werden.   

Handgeschnitzt wurden die Heiligen Drei Könige der Familienkrippe unserer designierten Wäscherprinzessin in Südtirol.

Beueler Santons-Krippe komplett

Beuel Mitte (hm). Barbara Herbst, ist seit 2010 als ehemalige Lehrerin der Beueler Realschule im Ruhestand und Mitglied des Partnerschaftskomitees Beuel-Mirecourt. Inspiriert von den Traditionen des Nachbarlandes, hat sie sich seit Mitte der 90er Jahre mit der Sammlung von Krippenfiguren, den Santons-Krippen, beschäftigt und sammelt seitdem die ca. 8 bis 14 cm hohen Tonfiguren.

Pünktlich zum Drei-Königstag ist ihre „Santons-Krippe“ jetzt komplett. Per Postpaket kamen nach dem Jahreswechsel der dritte König und ein Schäfer nach Beuel. Grund genug das BRÖCKEMÄNNCHE entsprechend zu informieren.

Herbst: „Anders als in den Nachbarländern, entwickelten sich in Frankreich nicht so viele verschiedene Krippentraditionen. Das älteste noch erhaltene Ensemble (ca. 1530) steht in der Kirche St. Jean Baptiste im Nordfranzösischen Chaource und wurde zum nationalen Kulturgut ernannt. Bis auf einige Krippen, die unter elsässisch-deutschem Einfluss entstanden, stellen Krippen in Frankreich eher eine Ausnahme dar. Einzig in der Provence entwickelte sich analog zu den vielfältigen Regionen Spaniens und Italiens eine sehr ursprünglich-volksnahe Krippenart: Die Santons.“

Die aus Ton oder Terrakotta meist handgefertigten kleinen Heiligen Figuren sind 4–22 cm groß, werden bunt bemalt oder mit Stoffen gekleidet. In einer Vielzahl von Protagonisten kommt das gesamte Volk, Angehörige aller Schichten und Berufe zur Krippe, die Gaben bringen und in der Regel regionaltypische Motive, ohne direkten Bezug zur Weihnachtsgeschichte, darstellen.

Meist sind es plakative Vertreter unterschiedlicher Berufe, die ihr Werkzeug, oft auch provenzalische Spezialitäten wie u. a. Spindel, Gewehr, Fischernetz, Käse, Brot oder Wein mit sich tragen.

So rankt sich um jede Santons eine kleine Geschichte. Eine typische Erscheinung ist die des „Ravi“, der im Gegensatz zu anderen, nichts als sein Staunen mit zur Krippe bringt und damit auf den Empfang der frohen Botschaft verweist.

Wird die „KAFFEEMASCHIIIIIN“ ein Sessions-Hit?

Band aktuelle Besetzung. Foto: Achim Rhinow.

Beuel (hm). Verrückt aber genial ist die Textidee des neuen SING SING-Hits „KAFFEEMASCHIIIIIN“. Auf Basis der rhythmischen Geräusche eines Kaffeevollautomaten, soll der Song mit seinem riesigen Ohrwurmpotential zum Tanzen anregen.

„Jo, ming Kaffeemaschiiiiin – die brink misch zom Danze – isch will immer nur danze!“ heisst es im Refrain. Der Song hat und klingt absichtlich stark nach einem Boney M.-Hit. Noch vor kurzem ploppten in den sozialen Medien immer wieder Tanz-Videos zu Rasputin von Boney M. auf. Sicherlich war dieser Trend auch für den Erfolg von „KAFFEEMASCHIIIIIN“ hilfreich. 

Diverse Radiosender haben den Titel bereits in der Rotation für ihre Karnevalssendungen. Ungewöhnlich für eine Bonner Band und auch die Jury des renomierten „Loss mer Singe Song-Wettbewerbes“ hat den Titel für die Vorauswahl bereits angefragt.

Die sechsköpfige Gesangstruppe um Gregor Kess und Achim Rhinow, der den Song geschrieben und produziert hat wird von einer professionellen vier Mann starken Band unterstützt. Die Tanzbewegungen der Akteure vor rotierenden, blinkenden Hintergründen wirken oft steif und unbeholfen, dadurch aber sehr sympatisch. Das Video ist bunt und wirkt im positiven Sinne durchgeknallt und ist auch in den sozialen Medien eingestellt.

SING SING ist aber keine Boy- oder Mädel-Group sondern eine Truppe im fortgeschrittenen Alter. Das jüngste Mitglied ist 47, das älteste 73 Jahre alt und bei weitem keine Karnevalsband. Die „KAFFEEMASCHIIIIIN“ war auch ursprünglich nicht als Karnevals-Hit geplant, erscheint aber im Frühjahr auf dem Debut-Album „Överfällisch“ (Überfällig). Als zu den 12 Albumtiteln noch eine klassische Disco-Nummer fehlte, wurde diese dann mit „KAFFEEMASCHIIIIIN“ umgesetzt.

Info SING SING

Gregor Kess aus Pützchen (Happy Sixteen, Dave Freeman Showband, Die DREI.1) gründet 2009 den Chor SING SING. Die Vocal-Truppe wurde in Bonn und Umgebung schnell bekannt. Mehr als zehn Jahre lang organisierte der Chor unter dem Motto „SING SING & Friends“ am 3. Advent jeden Jahres ein Benefiz-Konzert zugunsten des Therapiezentrums Bonn in der Aula der Gesamtschule in Bonn-Pützchen. Mit 600 bis 800 Zuschauern pro Veranstaltung war dieses Event eine feste Institution für das Therapiezentrum. Und auch für die Zuschauer wurde die Veranstaltung über die Jahre zu einem fest eingeplanten Highlight in der Weihnachtszeit.

Weiter begeisterte SING SING auf Stadtfesten, Festivals und Clubs im Rheinland und trat bereits gemeinsam mit Künstlern wie Die DREI.1, Kingsize Dick, Don Bonn und Jürgen B. Hausmann auf. Im Studio leistete SING SING ihren Beitrag zu Songs diverser bekannter Interpreten – unter anderem bei dem Song „Building A Bridge“ mit Sänger Sandy Newman der legendären 60ies Band „The Marmalade“.

Mit dem jetzt kurz vor dem Abschluss stehenden Debüt-Album, „Överfällisch“ schlagen die meist aus Beuel stammenden Musiker neue Wege ein. Das Band-Motto lautet „Frech. Laut. Retro“. Das eigene Songmaterial ist an die Ära der 60er- und 70er-Jahre angelehnt – aber auf Bönnscher Mundart und musikalisch so breit gefächert, wie es damals noch üblich war. Jeder der sieben Sängerinnen und Sänger hat außerdem seinen eigenen Feature-Song und es befinden sich zudem mit Kingsize Dick und Winni Lombardo (Schäng) noch zwei hochkarätige Gast-Sänger auf dem Album. Mehr über das Album und SING SING in der nächsten Ausgabe des BRÖCKEMÄNNCHE.

Kaffeemaschiiiiin steht bereits auf der Bandwebsite (https://singsingmusic.de) zum Download zur Verfügung und ist seit dem 19.11. auf allen bekannten Downloadportalen wie (ITunes, Amazon etc.) erhältlich.

Bandgründer Gregor Kess. Foto: Achim Rhinow

Video: Achim Rhinow

KESSKO-Mitarbeiter spenden Überstunden und Urlaubstage für Flutopfer

Spendenübergabe bei der Feuerwehr in Altenahr: Ulrike Kessler, Friedhelm Trapp, Dieter Panzenell, Friedhelm Jakobs, Daniel Schopp, Horst Jakobs, Herms Wittkopf und Richard Schorn (v. li.). Foto: Privat

Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, wie gut Solidarität funktioniert. Die Flutkatastrophe Mitte Juli hat die Angehörigen des Beueler Traditionsunternehmens KESSKO sehr erschüttert. Insbesondere weil auch Kollegen in des 1905 gegründeten Familienunternehmens unmittelbar betroffen waren.

Der KESSKO-Betriebsrat startete umgehend einen Spenden-Aufruf bei den Mitarbeitern. Gespendet wurde Bezahlungen aus Überstunden, Urlaubstage oder Bargeld. Großzügig wurde der Spenden-Betrag von der Geschäftsleitung aufgerundet, so dass am Ende eine Spendensumme von 10.000 EURO zusammenkam.

Hiervon übergaben die Betriebsratsvorsitzenden Dieter Panzenell und Friedhelm Trapp sowie Gesellschafterin Ulrike Kessler der Feuerwehr Ahrweiler ein Scheck über 6.666 EURO. Die restliche Summe wurde zu gleichen Teilen an zwei von der Flutkatastrophe betroffenen Familien in Ahrweiler und Bad Münstereifel übergeben.

Eine schöne Geste des weltweit agierenden Herstellers von Halbfertigprodukten und Zutaten für das Bäckereihandwerk sowie Förderer der Beueler Wirtschaft, des Sports und des Brauchtums. Ulrike Kessler Vorsitzende des Beirates: „Wir hoffen durch unsere Spenden das Leid ein wenig zu mindern und einen Neuanfang zu ermöglichen.“

Beueler Nikolausmarkt was sonst

Beuel (hm). Der 33. Nikolausmarkt punktete trotz der aktuellen Corona-Beschränkungen mit dem Angebot der regionalen Händler, dem abwechslungsreichen Programm in der Pfarrkirche St. Josef, entsprechenden Adventswetter. Die Lust der Beueler, trotz ständiger Parolen und Mutmaßungen zur Eindämmung der Pandemie auf einen stimmungsvollen Auftakt in die Vorweihnachtszeit war unübersehbar.

Mit dabei auch Beueler Vereine, an deren Stände die Besucher für Reibekuchen, Schifferknall, Flammkuchen und Grillgut anstanden. An den Glühweinständen dampfte der Wein aus den Bechern und lud ein, sich dort unterhaltsam zu treffen. Besonders bei der Eröffnung am Freitag wurde es vor der Pfarrkirche besinnlich, als Bruce Kapusta mit seiner Trompete auf Weihnachten einstimmte.

Dass das Bröckemännche ein Medium von Beuelern für Beuel wird, ist an den der Redaktion zugesandten Fotos festzustellen. Sie dokumentieren abwechslungsreich das Marktgeschehen und lassen diejenigen, die nicht live dabei sein konnten, den Start in den Schäl-Sick-Advent miterleben.

Mehr Advent- und Weihnachtsmarkt am kommenden Wochenende in Vilich-Müldorf und Schwarzrheindorf. Termine: www.broeckemaennche.online

„Kindercorps angetreten!“

Beuel (hm). Soziales Verhalten, Brauchtumspflege, das Erhalten der Tradition und der Spaß an der Freud, sind die Inhalte, die den jungen Karnevalisten im Kindercorps der Beueler Stadtsoldaten vermittelt werden.

Nach mehreren Bemühungen, seit 1938 ein Kindercorps zu gründen, gelang es Egon Peffekoven, langjähriger Kommandant des Corps, ab 1967 das Corps zu entwickeln und stetig auszubauen. Für die aus den Kinderstiefeln herausgewachsenen jungen Karnevalisten, gründete er einige Jahre später das „Kadettencorps“. So wurde die Lücke zwischen Kindercorps und dem großen Corps geschlossen.  

Heute gehören 45 Kinder zum Kindercorps, das mittlerweile von Maren Füllenbach geleitet wird. Beim Generalappell am 14.11. wurden sieben neue Kinder zwischen vier und sechs Jahren ins Corps aufgenommen. Vor ihren Eltern, denen nur nach der „1G-Regel“ mit vor Ort durchgeführtem Schnelltest Einlass gewährt wurde, zeigten sie vor allem einstudierte Tänze, die sie nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder öffentlich aufführen konnten.

Stolz ist das Kindercorps, dass sie in einem Video als tanzender Hintergrund bei den Auftritten der HÖHNER zu sehen sind. Positiv aufgefallen waren sie der Kölner Kultband bei der Prunksitzung der Stadtsoldaten 2019. Dabei entstand die Idee, dass die Kinder einen Tanz auf das seinerzeit brandneue Lied „So Jung“ einstudieren sollten. Das Video wurde produziert und jetzt mit Genehmigung der Band dem „BRÖCKEMÄNNCHE“ zur Veröffentlichung freigegeben.

Jetzt hoffen die jungen Tänzerinnen und Tänzer, dass sie noch reichlich Gelegenheit haben, ähnlich wie bei der Proklamation des Kinderprinzenpaares aus Vilich-Müldorf, in der Öffentlichkeit ihr Können zeigen zu können.

Arno Schatz, der Beueler Karnevalpaparazzi, war für das BRÖCKEMÄNNCHE mit dabei. Hier seine kleine Bildreportage. Weitere hochauflösende Fotos, ohne Werbung zum Download unter www.karneval-paparazzi.de  

Karnevalsauftakt im Beueler Stadtbezirk

Mit der Vorstellung der beiden Beueler Rathaus-Tollitäten, Wäscherprinzessin Lena I. und Liküra-Prinzessin Angela I. begann auf der Bonner Sonnenseite am 12. 11. die neue Session.

Diesmal fand das „Who is Who“ im Brückenforum und nicht im Großen Ratssaal des Beueler Rathauses statt. Die geladenen Vertreter der Beueler Geschäftswelt, der Kommunalpolitik, der Vereine und vor allem die Damenkomitees hatten dort Platz und Zeit genug zum Gedankenaustausch und Gespräche beim ersten Jecken-Treffen. Einlass zur städtischen Veranstaltung gab es nur für nach 3G-Vorgaben getestete Gäste.

Wechselnde Acts von „Kanallblech“, „Schäng“ und „SchmitzMarie“ begleiten den Vorstellabend, an dem auch die scheidende Wäscherprinzessin Romina I. und Liküra-Prinzessin Carina I. standesgemäß und sicherlich mit einigen Tränchen in den Augen, verabschiedet wurden.

Arno Schatz, der Beueler Karnevalpaparazzi, war für das BRÖCKEMÄNNCHE mit dabei. Hier seine kleine Bildreportage. Weitere hochauflösende Fotos, ohne Werbung zum Download unter www.karneval-paparazzi.de  

Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn (Mitte) mit den Beueler Tollitäten und den Bützoffizieren der Wäscherprinzessin. Foto: Arno Schatz

Beueler Tollitäten stehen parat

Für die Beueler Rathaustollitäten Wäscherprinzessin Lena I. und Liküra-Prinzessin Angela I. war der Sessionsauftatakt auf dem Bonner Marktplatz maßgeschneidert. Das Wetter stimmte, fast 1.000 „3G-Jecken“ jubelten den beiden Mädels mit Gefolge von der Schäl Sick, dem Bonner Prinzenpaar, dem Bonner Kinderprinzenpaar und den Regenten aus Bad Godesberg zu. Simon Langer aus der Narrenrepublik Liküra war für das BRÖCKEMÄNNCHE, das Beueler Stadtbezirksmagazin, aktiv. 

Die Welt mit anderen Augen sehen

„Wer zeichnet sieht die Welt mit anderen Augen“. so ist die Maxime von Sebastian Jenal besser bekannt als Comiczeichner und Illustrator ÖZI, der seit dem 5. November bis zum 13. März 2022 seine Werke im Beueler Heimatmuseum ausstellt.

Die Eröffnung wurde vom Trio „Jazz Garden“ begleitet. ÖZI selber berichtete von seinem Beginn im Heimatmuseum an der Wagnerstr. in Beuel: „Entweder gehe ich nach einer Woche rückwärts aus dem Laden wieder raus, oder in drei Jahren sieht man dem Museum meinen Stempel an“. Er ist im Museum geblieben und hat, nach nicht einmal einem Jahre intensiver Mitarbeit am Image des Museums, dort seine erste Ausstellung. Diese zeichnet ein buntes Bild seiner Arbeiten mit vielfarbigen Spuren seines kreativen Denkens und Schaffens, seine Anfänge, seine ihn beeinflussenden Personen, sein Engagement für den Klimaschutz und seine Comics für den Klimaführerschein. Gezeichnet wurde die Godesburg mit vielen kleinen Finessen, die es zu entdecken gilt und zuletzt die herausragenden Persönlichkeiten des Museums, Wäscherin und Ziege, denen er Witz und Leben einhauchte.

Gehen Sie auf Entdeckungsreise durch ÖZIs farbige Welt und entdecken Sie nebenbei noch die Schätze des Museums. Öffnungszeiten: Mittwoch, Samstag und Sonntag von 15.00–17.00 Uhr. Mehr Infos zur Beueler Museumsinsel: www.hgv-beuel.de

Fotos: HGV Beuel