Trübes Wetter, bunte Karnevalszüge
Beuel (hm). Vom ungemütlichen Wetter mit Nieselregen am Samstag ließen sich die Jecken weder beim Biwak der Beueler Stadtsoldaten und der Alten Kameraden in Oberkassel noch bei den Umzügen auf der Schäl Sick, die gute Laune verderben.
Beim Liküra-Zug am Sonntag war es zwar weiterhin bewölkt aber trocken, sodass der Zug pünktlich um 13 Uhr startete und trocken ins Ziel kam.
Überall aber das gleiche Bild. Bunt nicht nur die teilnehmenden Gruppen in den Ortsteilen und stimmungsvoll, diszipliniert und zahlreich wie nie, die Zuschauer an den Straßenrändern. Offensichtlich hatten diese Nachholbedarf nach drei Jahren ausgefallenem Straßenkarneval.
Pünktlich um 10.30 Uhr wurde nach der karnevalistischen Abstinenz, der Karnevalszug in Schwarzrheindorf auf die Reise geschickt. Es bestand für alle Rheindorfer Anwesenheitspflicht. Rund 450 Teilnehmern, darunter die Rheindorfer Tiger, IGS – Samba’s, Arnold-von-Wied-Schule, die glorreichen Sieben, das Damenkomitee in der TSV rrh., der Bürgerverein, Radeln ohne Alter, Schwarz-Gelbe Jonge, Preußen Bonn, die KIDS, Elterninitiative 1973, Junggesellen-Verein und Männerreih „Gemütlichkeit.“ Nicht nur Kamelle, Süßigkeiten und Chips wurden geworfen, sondern auch Äpfel und Tüten mit Sonnenblumensamen. Mit einem Biwak in der Gensemer Straße und einer After-Zoch-Party im Clubheim der Preußen Bonn endete der Veedelszoch.
Beim Biwak auf dem Beueler Rathausvorplatz hatte das Beueler Stadtsoldaten-Corps seine Gulaschkanonen mit der traditionellen Ähzezupp aufgebaut.
Neben dem staatsen Corps mit dabei Kinderwäscherprinzessin Clara I. mit ihren Wäscherinnen und Wäscherprinzessin Lena I. mit ihrer Equipe.
Erstmals vereidigte sie neun Neue Rekruten, übergab ihnen das Verteidigungskreuz und forderte das Brauchtum im Herzen zu tragen.
Aufwärmen und auf Betriebstemperatur bringen hieß es für Teilnehmer und Zuschauer des Karnevalszuges in Oberkassel beim Biwak der „Alten Kameraden.“ Ab 15.00 Uhr ging es mehr als zwei Stunden durch Kinkels Geburtsstadt. Die Hotspots in Kaassel waren, zumindest während des Zuges, die Kommentatorenstellen der „Flüssigen“ an der Adrianstraße und bei den Alten Kameraden. Auf den Zug hatten sich die „Flüssigen“ mit Ihren „Anjeschwemmte“ bestens eingestimmt und infizierten sofort die buntkostümierten Jecken. Nach „Rund um Kaassel“ ging es zum Familienkarneval in das Kath. Pfarrheim und der Beueler Süden machte weiter Party.
Liküra-Prinzessin Angela I. hatte nach drei Jahren Wartezeit endlich ihren Triumphzug durch die Narrenrepublik LiKüRa. Zum Start des mehr fast vierstündigen Zuges stand sie auf ihrem Prunkwagen und ließ alle 98 Gruppen darunter Tollitäten, Wikinger, Regenbögen, Zwerge, Clowns, Musikgruppen, Damenkomitees, die Beueler Stadtsoldaten, Karnevalsvereine und Freundeskreise an sich vorbeiziehen.
Mehr als Worte sagen die Fotos von Max Malsch, die er auf Facebook eingestellt hat.
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Das Sessionsmotto des Festausschusses Veedelszoch Holzlar, „Das Waade hät sich jelohnt, dröm fiere mer wie jewohnt“ traf nicht nur bei den 400 Zugteilnehmern, sondern auch bei den bunt kostümierten und bestens aufgelegten Zuschauern im Ennertort ins Volle. 24 Gruppen starteten in der Kautexstraße und schlängelten sich zwei Stunden durchs Dorf. Neu in der Organisation Zugleiter Reinhard Daufenbach und der Vorsitzende des Vereins Ansgar Meyer. Bekannte Gesichter hingegen bei den Lustigen Brüdern, den Winzern von JGV Eintracht Om Berg, sowie den Bürgervereinen. 21 Mitgliedervereine pflegen das Brauchtum rund um die Holzlarer Mühle und ließen den Zoch 2023 bei der Freiwilligen Feuerwehr am Kohlkauler Platz ausklingen.
„Vilich Müldorf jeck wie nie, erst recht nicht nach der Pandemie“, war nicht nur das diesjährige Sessionsmotto am Mühlenbach, sondern ein gelebtes Karnevalswochenende. Musikalisch begleitet vom Tambourcorps Germania Müllekoven ließen sich Kinderprinz Clemens I. und Kinderprinzessin Mia I. bejubeln. Auf Landgang waren die Seemänner der Bottermelech’s Jonge, gesehen wurde die Pänz der Kita St. Maria Königin mit ihrem eigenen Motto: „Mit vielen Farben Kunterbunt, geht es bei uns so richtig rund.“ Nach zwei Stunden Fußmarsch durchs Dorf, wurde die Mühlenbachhalle geentert, in der die Dorfgemeinschaft erstmals nach der erfolgreichen Sanierung eine stimmungsvolle After-Zoch-Party erleben konnte.
Das BRÖCKEMÄNNCHE, das Stadtbezirksmagazin von Beuelern für Beuel, bedankt sich bei den Fotographen: Max Malsch, Uwe Klein und Jörg Daun, sowie bei den Leserreportern Lilo Patt-Krahe, Dieter Brambach und Dietmar Brenner für die eindrucksvollen Fotoreportagen.