Beuel-Mitte (hm). „Sie wollten ihren Teil vom Glück – und, juchhuu, seit 200 Jahren gibt’s kein Zurück!“, so und in Reimform, freute sich Katja Dörner, Bonner Oberbürgermeisterin und Schirmherrin des 200-jährigen Jubiläums der Beueler Weiberfastnacht in ihrer Rede zur Proklamation von Jubiläums- Wäscherprinzessin Sabrina I.

Damit erinnerte sie, bevor sie Sabrina proklamierte und ihr das BRÖCKEMÄNNCHE überreichte, an die mutigen Beueler Weiber, die sich 1824 gegen die Männer auflehnten, das Alte Beueler Damenkomitee von 1824, als erste Damenkomitee gründeten, damit die Weiberfastnacht erfanden und im Beueler Karneval bis heute das Zepter schwingen.

Beim grandiosen Einzug der zu proklamierenden Wäscherprinzessin vor mehr als 1.100 bunt Kostümierten, die von der Stadt Bonn zur Proklamation eingeladen waren, brach Jubel und Begeisterung aus, als Sabrina I. (Altes Beueler Damenkomitee) im Hubwagen in den Saal schwebte und dabei, beidarmig winkend und Strüssjer werfend, von den Beueler Stadtsoldaten sowie ihren beiden Wäscherinnen Ann-Christin (ebenfalls, Alten Beueler Damenkomitee) und Lea (Damenkomitee St. Paulus) begleitet wurde.  

Sabrina I., die mit dem Sessionsmotto: Tradition met Wieveklaaf, 200 Johr en Beuel, Alaaf in die Session startet, war von der Publikumsresonanz und der Zeremonie auf der Bühne begeistert und überwältigt: „Ich bin sehr dankbar für diesen tollen Proklamationsabend, und es ist für mich eine große Ehre, im Jubiläumsjahr die Symbolfigur der Weiberfastnacht zu sein. Ich freue ich mich auf die vielen Auftritte, ganz besonders in den Kindergärten, denn Kinder feiern ganz anders als Erwachsene und besonders auf den Moment am 8. Februar, an dem ich nach dem Weiberfastnachtsumzug das Beueler Rathaus erstürmen und erobern werde.“

Starke Frauen prägten auch das von Obermöhn Ina Harder moderierte Programm des Festabends. Nach dem Motto: NRW gratuliert der Beueler Weiberfastnacht standen bekannte Künstlerinnen und Gruppen auf der Bühne des Brückenforums. Zum Opening spielte Violinistin Lidia Streifling Kölsche Tön, bevor Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bunds Deutscher Karneval (BDK) zum Jubiläum gratulierte und Ina Harder, stellvertretend für das Alte Beueler Damenkomitee, die Verdienstmedaille des BDK verlieh. Mit ihren Garden, Tänzen und dem Musikzug heizte das Beueler Stadtsoldatencorps „Rot-Blau“ 1936 kräftig ein bevor Kabarettistin Lisa Feller (Münster) als Stand-Up-Komikerin brillierte.

Nur feiern lassen wollten sich die Beueler Karnevalistinnen, die sonst das komplette Programm bei der Proklamation bestreiten, aber auch im Jubiläumsjahr nicht. So führten Mitglieder von sechs Damenkomitees unter der Leitung und Regie von Anka Zink den zweiten Teil der Geschichte der Beueler Weiberfastnacht unter dem Motto: Der 2. Akt – 1824, auf.

26 Frauen aus 11 Damenkomitees zeigten unter der Leitung von Silvia Kluth (DK Fidele Reisetanten) einen Tanz unter dem Motto: Wir machen den Broadway für Beuel am Rhing – die Stadt, die niemals schläft und 35 ehemalige Wäscherprinzessinnen, darunter Ulrike Ingenberg (geb. Winterscheid) als 14. Tollität von 1972 und Lena Obliers, als jüngste und 63. Wäscherprinzessin von 2023. Gemeinsam gestalteten sie den Programmpunkt zu Ehren der bisherigen Obermöhnen Maria Balzer, Erna Neubauer, Eva-Maria Zwiebler und der noch Amtierenden Ina Harder. 

Besuch aus Düsseldorf gab es beim Auftritt Tanzgruppe der Karnevalsgarde der KaKaJu Düsseldorf und aus der Kölner Stunksitzung war Sitzungspräsidentin Biggy Wanninger zu Gast und in Hochform, bevor die Bonner Brassband Druckluft nochmal kräftig Druck im Narrenkessel erzeugte. 

„Tschöö, maat et joot un bes zu unseren Wiever-Klaafs“, sagten die 17 anwesenden Beueler Damenkomitees mit dem gemeinsamen Beueler Song: In Beuel fladdere de Botze.

Mehr Fotos im anhängenden Bilderalbum von Max Malsch. Weitere Informationen zur Weiberfastnacht und zum Jubiläumsjahr bieten die Homepages der Stadt Bonn unter www.bonn.de/weiberfastnacht und die des Fördervereins Beueler Weiberfastnacht unter: www.waescherprinzessin.com.