Ausstellung
200 Jahre Jubiläum der Beueler Weiberfastnacht
Beethoven und die Beueler Weiberfastnacht
„Wäschereien, Wäscherinnen un de Wieverfastelovend – Beuel als Wäschereidorf und als Wiege der Weiberfastnacht“, so heißt die Ausstellung, die anlässlich des Jubiläums 200 Jahre Beueler Weiberfastnacht in der Museums-Scheune am 4. Januar feierlich eröffnet wurde und bis zum 11. April montags, mittwochs, samstags sowie sonntags von 15–17 Uhr, für Gruppen nach Vereinbarung im Beueler Heimatmuseum in der Wagnergasse geöffnet ist.
Erweitert wurde die bestehende Dauerausstellung mit noch mehr Dingen und Bildern zum Bleichen und Waschen sowie zu den Ursprüngen der Beueler Weiberfastnacht, die Beueler Wiever, Ehefrauen, Töchter und Lohnarbeiterinnen zwischen Waschbottich, Haushalt und Familie 1824 erfanden.
Musikalisch begleitet wurde die Eröffnung vom Beueler Musikerduo BastaLaPasta, das noch im November 2023 mit seinem rheinisch-italienischen Mitsingprogramm Kölsche Canzoni im Heimatmuseum gastierte. Diesmal sorgten sie jedoch mit einer aufsehenerregenden Wiederentdeckung für Staunen und Begeisterung. In jahrelangen Recherchen in Bonner und Wiener Archiven stießen sie auf eine handschriftliche Notiz Beethovens aus dem Jahr 1824, dem Entstehungsjahr seiner „Ode an die Freude“ aus der 9. Sinfonie.
Darin erinnert sich der in Bonn geborene Komponist, der übrigens sein Leben lang Bönnschen Dialekt sprach, auf dem Gipfel seines Schaffens mit Melancholie, aber auch innig empfundener Zuneigung an seine rheinische Heimat. So schrieb er zur Melodie seines eigenen Meisterwerks „Ode an die Freude“ die Verse:
„Jo, ich bin am Rhing jeboore,
schrief der Text em Bönnsche Platt.
Ode an die Freud erkoore
Loblied op ming Heimatstadt.
Bin berühmt un taub jewoode
he im weltjewandte Wien.
Doch ich kann nur jedem roode:
Bliev doheem am schöne Rhing
Do wo stolze Wiever fiere
Prinzessin un en Obermöhn
für ihr Rechte protestiere.
Beueler Mädche wunderschön!
Die Beueler Gregor Kess und Bernd Müller ließen es sich nicht nehmen, diese sensationelle Beethovensche Wiederentdeckung zusammen mit der begeisterten fast 100 Gästeschar der Eröffnungsfeier zu singen.
Auch auf dem Beethoventag am 4. Mai soll die alte, neue Bonner Hymne in Ludwigs Heimatstadt auf dem Bonner Marktplatz erneut erklingen und vom hoffentlich vielstimmigen Chor der Besucher mitgesungen werden.
Video zur Ausstellungseröffnung: